Weder die letzte USDA-Prognose, noch die
Kältewelle in Europa und in den USA, konnten den Preis anheben. Vielmehr spielen der Rohölpreisverfall, die unsichere wirtschaftliche Lage Chinas, aber auch die Missernte bei Mais in Südafrika, eine größere Rolle bei Einkaufsentscheidungen der Verarbeitungsindustrie. Die Aussicht, dass sich Südafrika stärker mit Mais eindecken muss, China wegen des schwachen Yuans weniger Kaufkraft entwickelt, ein sinkender
Ölpreis die Ölsaaten mit nach unten zieht, bei Weizen immer noch gigantische Weizenberge zu vermarkten sind, lassen sehr unterschiedliche Einkaufstrategien der Lebensmittelindustrie zu erwarten.
Fakt ist, dass in Erwartung eines sehr drängenden Verkaufsdruckes der Landwirtschaft zunächst mit fallenden Weizenpreisen seitens der Verarbeiter gerechnet wird, bevor die Entwicklung zur neuen Ernte womöglich umschlägt. So liegen die Preise für B-Weizen (12,0/220/76) für Termine Q1/2016 am deutschen und französischen Markt bei 158-168 EUR/mt DDP Verarbeiter, das ist ein Rückgang von 3-7 EUR/mt zur Vorwoche. Für Q2-2016 werden allenfalls 5-6 EUR/mt mehr bewilligt.
Ex Ernte 2016 fiel der B-Weizenpreis auf 166-168 EUR/mt DDP Verarbeiter am Rhein. Die Preisaufschläge für A-Weizen (13,0/250/76) sind sehr gering und liegen bei etwa 4 EUR/mt. E-Weizen (14,5/280/77) wird überhaupt nicht besprochen und soll um 180 EUR/mt EXW Thüringen verhandelbar sein. Wegen der guten Mahlqualität ist der Bedarf für E-Weizen verschwindend gering. Die schwache Preistendenz sollte sich vorerst fortsetzen, bis der Wetter- oder Exportmarkt neue Impulse liefert.