Zwar hellte die Exportentwicklung bei US-Sojabohnen die Stimmung in Chicago deutlich auf, übertrafen die Exporte mit 1,53 Mio. t letzte Woche deutlich die Erwartungen des Handels. Auch sorgten weiterhin verzögerte Sojatransporte zu den Seehäfen in Brasilien für knappere Angebote bei vorderen Terminen, was US-Exporteure mit zügigen Lieferungen am Markt abstraften.
Brasiliens Megasojaernte kommt an den Markt
Aber die gute Stimmung wurde erneut durch höhere Prognosen in Argentinien und Brasilien im Sinne des Wortes ertränkt. Sorgten zunächst heftige Regenfälle in Teilen Argentinien für
Überschwemmungen, erwiesen sich diese durch nachfolgend trockenere Witterung als ertragssteigernd für die Sojabohne. In Brasilien ist die Sojaernte zu rund 33 % abgeschlossen. IMEA setzte neben der Mais- auch die Sojaprognose um plus 600.000 t nach oben. Allerdings variieren die die Erträge in Brasilien sehr stark. Im Süden von Mato Grosso und in Parana sind die Erträge besser, im Norden dagegen trockenheitsbedingt schwächer. Spürbaren Einfluss könnte die argentinische Sojaverarbeitung auf den Markt haben, die von 1,79 Mio. t im Vorjahr auf 3,2 Mio. t in 2016 zunehmen soll.
Knallharter Preisdruck bei Sojaschrot?
Tendenziell wird das Sojaangebot durch die fortschreitende Sojaernte Brasiliens in den kommenden Wochen stark zunehmen. Zusätzlich sollen 5-6 Mio. t aus der alten Sojaernte Argentiniens auf den Weltmarkt drücken. Dies bedeutet knallharten Preisdruck bei Soja. Unklar bleibt die Entwicklung beim US-Dollar. Steigt der US-Dollar, wird Sojaschrot bei uns billiger und umgekehrt.