Die rechnerisch um über 8 % höhere
Maisernte geht vor allem auf das Konto in den USA, wo die Maisernte um 41,3 Mio. t auf 386,8 Mio. t zulegte, gefolgt von einer um 11,5 Mio. t höheren Ernte in Brasilien (86,5 Mio. t), über 7 Mio. t höheren in Argentinien (36,5 Mio. t) und knapp 7 Mio. t höheren in den ehemaligen GUS-Ländern. Die EU-Maisernte übertraf mit 60,7 Mio. t das Vorjahresergebnis um 2,2 Mio. t. Niedrigere Maisernten hatten China mit einem Rückgang von 5 Mio. t auf 219,6 Mio. t sowie Mexiko um über 1 Mio. t auf 24,5 Mio. t. Insgesamt wächst das Angebot um über 78 Mio. t, die zu weltweiten Überhängen von 222,2 Mio. t führen, was knapp 22 % des Weltverbrauchs entspricht, aber leicht hinter dem Vorjahresstand zurückbleibt.
Insofern ist der Markt vergleichbar mit Vorjahr, soweit die hohen Exportziele in den USA und Südamerika tatsächlich umgesetzt werden. Denn in den USA steigen die Überhänge von 44,1 Mio. t auf 61,1 Mio. t nur dann nicht noch deutlich höher an, wenn die USA ihr Exportziel von 56,5 Mio. t gegenüber 48,2 Mio. t konsequent einhalten, was wöchentliche US-Maisex-porte von 1,09 Mio. t erfordert. Dabei waren die US-Exporteure bisher erfolgreich, ob das Tempo im neuen Jahr gehalten werden kann, wenn Brasiliens und Argentiniens Maisernte zusätzlich auf den Markt drängen, bleibt fraglich. Denn Brasilien wirft bei Maisexporten von 25,0 Mio. t über 4 Mio. t und Brasilien von 28,0 Mio. t gut 12 Mio. t mehr in die Waagschale als im Vorjahr.
Dabei sind in den USA und in Südamerika bereits höhere Beimischungsmandate für die Ethanol-Herstellung eingerechnet, die für höheren Eigenverbrauch bei Mais in diesen Ländern sorgen soll. Die Frage ist, ob und wie die USA die Reglements nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trumps umgesetzt werden. Nach der Ankündigung der US-Umweltbehörde, die Beimischungsmandate zu Biokraftstoffen anzuheben, erwartet die US-Industrie klare Signale für die Umsetzung. Dabei stimmten die Produktionszahlen der letzten sechs Wochen von über 1 Mio. Barrel/ Tag durchaus optimistisch, auch die Margen für die Ethanol-Produzenten lassen mit 1 USD/bushel sehen.
Ab Januar 2017 soll die US-Ethanolproduktion nach Umset-zung der höheren Beimischungsmandate um täglich 1.400 Barrel/Tag steigen, was den US-Maismarkt spürbar entlasten soll. Auch in Südamerika gibt es derartige Pläne. Entlastung könnte die in Brasilien ins Gespräch geführte Erhöhung der Beimischungsquote von 7 auf 8 % im März 2017 bringen, bis 2019 sollen 10 % Anteil erreicht werden. Noch bestimmen in Südamerika, speziell in Argentinien, mehr oder weniger glaubhafte Wetterphantasien den Maismarkt. Jetzt soll es endlich Regen in Argentinien geben, nachdem auch am letzten Wochenende in Argentinien die lange ersehnten Regenschauer einsetzten. Neueste Wettermodelle prognostizieren weiterhin niederschlagsreiches Wetter. Brasilien war dagegen kaum mehr von Trockenheit betroffen, vielmehr herrschten optimale Wachstumsbedingungen im Maisgürtel Brasiliens.
Die EU-Maisimporte liegen trotz erneut schwacher EU-Maisernte mit 4,2 Mio. t um 19 % hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Futterweizen ist im Mischfutter nach wie vor wettbewerbsfähiger als Mais. Dies dürfte Ausschlag auf die weitere Importentwicklung von Mais haben, wobei das
USDA die Maisimporte in die EU bereits von 13,8 Mio. t im Vorjahr auf 13,1 Mio. t kappte. Russland und Ukraine fuhren Rekordernten bei Mais ein, was den Druck bei Mais vom Schwarzmeer noch zusätzlich unterstützte.