So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 112,96 EUR/t (Freitag: 112,87 EUR/t), an der
MATIF in Paris bei 155,00 EUR/t (Freitag: 154,25 EUR/t). Dabei notierte der Märztermin an der MATIF um 0,50 EUR/t höher bei 159,50 EUR/t, der für Juni um 0,75 EUR/t fester bei 164,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1841 USD/EUR.
Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q4/17 bei 150,00 EUR/t (Freitag: 151,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 158,50 EUR/t (158,00 EUR/t) FOB Rhein, gut 172,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Holland sowie bei 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, etwa 168,00 EUR/t (Freitag: 169,00 EUR/t) FCO Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und 162,00 EUR/t FCO (Freitag: 162,00 EUR/t) Oberrhein.
In den USA kam die
Maisernte im östlichen Corn-Belt weiterhin wegen Nässe nur zögerlich voran, stehen offenbar immer noch 2-3 % Mais auf dem Feld, was die Börse in Chicago wenig scherte, belasteten vielmehr höhere Anbauprognosen zur US-Maisaussaat 2018 die Terminkurse in Chicago, wollen
US-Farmer wegen schlechter
Weizenpreise vermehrt auf den
Anbau von Mais und
Sojabohnen umschwenken, soll der
Maisanbau in den USA von zuletzt 90,4 Mio. acres auf 91,0 Mio. acres in 2018 ansteigen.
Wenig überzeugend fiel die wöchentliche Inspektion mit 586.000 t für US-Mais aus, blieb die Menge deutlich unter den Erwartungen des Handels, ging es auch beim US-Maisexport letzte Woche abwärts, erreichten die Exporte an US-Mais mit nur 599.000 t gegenüber 1.080.900 t in der Vorvorwoche und 949.500 t zuvor ein schlechtes Ergebnis. Auffällig ist dabei aber ein Anstieg der US-Maisexporte nach China. Laut Handel sank das Maisangebot aufgrund schlechterer Maiserträge in einigen nördlichen Provinzen Chinas derart stark, dass Raffinerien und Futterkraftwerke sich derzeit stärker mit Mais bevorraten. Da Chinas Inlandsmaispreise deutlich höher sind als Importmais aus den USA, importiert China wieder mehr Mais aus den USA.
Ein weiterer Grund für Chinas Mehrverbrauch ist ganz sicher die stärkere Ethanolver-arbeitung für die geplante Erhöhung bei der Benzinbeimischung, nachdem die staatliche Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft Chinas dem Bau einer 600.000 t schweren Ethanol-Produktionsanlage zugestimmt hat, wo jährlich 4-5 Mio. t
Ethanol pro Jahr in China verarbeitet werden sollen. Bekanntlich hat die chinesische Regierung vor, bis zum Jahr 2020 dem Benzin 10 % Ethanol beizumischen, wodurch Analysten beim unterstellten Benzinverbrauch von 120 Mio. t einen E10-bedingten Mais-Mehrver-brauch von 36 Mio. t pro Jahr erwarten.
Gemischte Impulse lieferte der US-Ethanolmarkt. Die US-Produktion von Ethanol fiel um 9.000 Barrel/Tag auf 1.065.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch um weitere 100.000 Barrel auf 22,0 Mio. Barrel anstiegen, was den US-Ethanolpreis zunächst leicht nach unten trieb. Bei US-Ethanol ging es danach marginal um 0,07 Cent auf 1,350 EUR/Barrel nach oben, nicht zuletzt deshalb, weil die Ausfuhren an US-Ethanol im Oktober gegenüber dem Vormonat stark anstiegen.
Grünes Licht gab es bekanntlich vorletzte Woche für US-Ethanol-Exporte nach Japan, beschloss die Regierung dort, ihren Gasmischern die Verwendung von Ethanol aus den Vereinigten Staaten ab April 2018 zu gestatten, erlaubte Japan bisher nur, Benzin mit brasilianischem Ethanol zu mischen. Das bedeutet mehr US-Ethanol-Absatz in Richtung Asien, was wiederum die Exporte Brasiliens dorthin einengen dürfte, stehen handfeste Sicherheitsinteressen Japans hinter der Entscheidung. Nord-Koreas Drohungen, mit Raketen jedes Ziel in den USA erreichen zu können, sorgt auch in Japan und China Unbehagen.
Etwas Druck kam vom Rohölpreis, fiel Brent um 0,7 % auf 62,67 USD/t (Freitag: 63,09 USD/t), WTI um 0,6 % auf 57,42 USD/t (Freitag: 57,76 USD/t). Gefallene Rohöllager in den USA, aber stark gestiegene Produktlager für Heizöl und Diesel sowie Benzin waren zuletzt die Gründe. Die Entscheidung der
EPA in den USA, die Biokraftstoffmandate 2018 und 2019 für Ethanol bei 15 Mrd. Gallonen und für
Biodiesel bei 2,1 Mrd. Gallonen Biodiesel beizubehalten, unterstützte den Markt wenig.
Eher trübe Aussichten zur brasilianischen und argentinischen Maisernte stützten den
Maismarkt in Südamerika. Laut brasilianischer Analysten soll die Safrinha-Maisernte wegen kleinerem Aussaatfenster und Rückgang der Anbaufläche um 17% auf 90,5 Mio. t zurückgehen. Dies würde auch die Exportprognose für brasilianischen Mais auf unter 30 Mio. t drücken gegenüber bisher veranschlagten 34,0 Mio. t. CONAB taxierte diese bekanntlich auf 92,2 bis 93,6 Mio. t, gegenüber 97,8 Mio. t im Vorjahr. Ob die Prognosen über eine kleinere Safrinha-Maisernte später tatsächlich eintreffen, sei dahingestellt, aber der Markt reflektiert bereits eine kleine Maisernte Brasiliens. Brasiliens Maisexport fiel denn auch im November auf 3,52 Mio. t zurück, gegenüber noch 5,03 Mio. t im Oktober.
Noch komplizierter bleibt die Lage in Argentinien mit wechselnden Meldungen über Trockenheit und vereinzelter Niederschläge in den Maisanbaugebieten. Zuletzt kochten wieder Befürchtungen über zunehmende Trockenheit in den Maisanbaugebieten hoch. Der Erntefortschritt in Argentinien deutete zuletzt darauf hin, dass der Maisanbau zu 52 % abgeschlossen ist, verglichen mit 49 % im Vorjahr. In Argentinien hob die Börse Rosario ihre Prognose um 0,5 Mio. auf 41,0 Mio. t Mais an. Beachtung findet weiterhin die Maisernte Südafrikas, die mit 12,5 Mio. t das Vorjahresrekordergebnis von 17,5 Mio. t deutlich unterschreiten wird.