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13.12.2017 | 17:22

Mais-Fronttermin gibt auf 153,00 EUR/t nach: Niedrigere Ernteerwartungen Südamerikas, kleinere US-Maisimporte Chinas - zollfreier Ukraine-Mais ab Januar

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt geriet durch angekündigte Maisimportbeschränkungen  Chinas etwas unter Druck. In Südamerika sprechen weiterhin Saatenstände und Wetterentwicklungen für tendenziell kleinere Maisernten. Der Druck vom Schwarzmeer sollte nach dem Jahreswechsel wieder zunehmen, wenn zollfreier Mais aus der Ukraine wieder in die EU eingeführt werden darf.
Maispreis Warenterminmarkt
(c) proplanta

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 112,40 EUR/t (Freitag: 113,93 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 153,00 EUR/t (Freitag: 153,75 EUR/t). Dabei notierte der Märztermin an der MATIF um 0,25 EUR/t höher bei 159,00 EUR/t, der für Juni um 1,50 EUR/t fester bei 165,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1760 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q1/18 bei 153,00 EUR/t (Freitag: 150,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 159,00 EUR/t (158,50 EUR/t) FOB Rhein, gut 172,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCO Holland sowie bei 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, etwa 169,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FCO Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und 162,00 EUR/t FCO (Freitag: 162,00 EUR/t) Oberrhein. Für Liefertermine Q2/18 gab es bisher kaum Preisaufschläge.

Der gestrige WASDE-Report war auch für den Maismarkt bearish, hob das USDA die Maisernte der EU um 0,5 Mio. t auf 60,59 Mio. t (Vorjahr: 61,45 Mio. t) an, gab es keine Korrekturen für Brasilien und Argentinien, wurde aber Chinas Maisernte um 0,89 Mio. t auf 215,89 Mio. t (Vorjahr: 219,55 Mio.t) hochgesetzt, dagegen Russlands Maisernte um 1 Mio. t nach unten revidiert, so dass die globale Maisernte gegenüber dem Vormonat um 0,89 Mio. t auf 1.044,75 Mio. t (Vorjahr: 1.075,55 Mio. t) weiter anstieg. Die Exporte wurden für die EU um 0,5 Mio. t auf 1,5 Mio. t angehoben, was angesichts des hohen Importbedarfs unbedeutend ist und für Russland um 0,5 Mio. t gesenkt. Die Welt-Maisvorräte legten gegenüber dem Vormonat marginal um 0,22 Mio. t auf 204,08 Mio. t (Vorjahr: 227,34 Mio. t) zu, mit einem Minus von 1,27 Mio. t auf 61,92 Mio. t in den USA (Vorjahr: 58,30 Mio. t) und einem schwachen Anstieg in Brasilien und in der EU.

In den USA stand nebst der Wetterentwicklung in Südamerika zunächst die Exportentwicklung von US-Mais nach China im Vordergrund, hatte China in den letzten Wochen vermehrt US-Mais zur Versorgung von Rohstoffen für die Ethanolherstellung gekauft. Laut Handel sank das Maisangebot aufgrund schlechterer Maiserträge in einigen nördlichen Provinzen Chinas derart stark, dass Raffinerien und Futterkraftwerke sich stärker mit Mais bevorraten. Nach Regierungsangaben erntete China mit 215,9 Mio. t die kleinste Maisproduktion seit drei Jahren, gut 1,7 % weniger als im Vorjahr.

Da Chinas Inlandsmaispreise deutlich höher sind als Importmais aus den USA, importierte China wieder mehr Mais aus den USA. Die letzte Ankündigung Chinas, vorerst 0,5 Mio. t weniger Mais aus den USA zu importieren, weil Chinas Maisernte nun doch höher ausfällt, belastete den Markt für US-Mais, hatten Exporteure die Hoffnung geschöpft, wieder mehr Mais nach China zu exportieren. Bekanntlich hat die chinesische Regierung vor, bis zum Jahr 2020 dem Benzin 10 % Ethanol beizumischen, wodurch Analysten beim unterstellten Benzinverbrauch von 120 Mio. t einen E10-bedingten Mais-Mehrverbrauch von 36 Mio. t pro Jahr erwarten.

Gemischte Impulse kamen denn auch vom Exportmarkt, fielen die Exporte an US-Mais eher moderat aus, erreichten die Exporte an US-Mais mit letzte Woche nur 876.400 t gegenüber 599.000 t in der Vorvorwoche nur ein mittleres Ergebnis. Die Verarbeitung von US-Mais zu Ethanol stieg jedoch weiter an, erhöhte sich die US-Produktion von Ethanol um 43.000 Barrel/Tag auf 1.108.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch um weitere 500.000 Barrel auf 22,5 Mio. Barrel zulegten, was die US-Ethanolpreise deutlich nach unten zog. Bei US-Ethanol ging es erneut um 2,0 Cent auf 1,295 EUR/Barrel nach unten.
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