In den USA klammern sich die Farmer an die Aussage des neuen US-Präsidenten Donald Trump, die Beimischungsquote für Ethanol und Sojaöl im Kraftstoff in den USA maßgeblich anzuheben, wodurch die
Maispreise tendenziell steigen sollten. Laut US Environmental Protection Agency (EPA) könnte dadurch die Produktion von Biokraftstoffen von 18,11 Mrd. Gallonen auf 19,28 Mrd. Gallonen in 2017 steigen. Für 2017 wurden die Ethanol-Beimengungsziele im Renewable Fuels Standard um 3,4 % angehoben. Dies steht im konträren Gegensatz zur EU-28, will Brüssel die
Biokraftstoffe der ersten Generation von etwa 7 % auf 3,8 % zurückführen.
Noch halten Analysten die Ankündigungen in den USA für Schnellschüsse, was dem
Maismarkt den erwünschten Preisanstieg bisher versperrte. Auch die wöchentliche Exportinspektion enttäuschte bei Mais. Zwar erreichten die Exporte letzte Woche mit 1.688.800 t gegenüber 1.661.000 t in der Vorvorwoche und 1.233.800 t zuvor ein gutes Ergebnis, lagen auch die gesamten US-Maisexporte mit 18,4 Mio. t über dem Vorjahresergebnis von 10,3 Mio. t. Aber die Exportinspektion über 800.967 t Mais ließ Enttäuschungen hochkochen. Überschattet wird das Exportgeschäft durch die Haltung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der die Grenze zu Mexiko, dem wichtigsten Maisimporteurs für die USA, möglichst dicht machen will, was sich auf die Exportbeziehungen mit Mexiko negativ auswirken dürfte.
Beachtung fand auch neue Studie der Rabobank, nachdem China in dieser Saison die Maisbestände um 10 Mio. t abbauen will, was die Exportmöglichkeiten spürbar einengen sollte, wenngleich die Altbestände als überlagert und wenig konsumfähig gelten. Weniger bullish war die Entwicklung auch bei Ethanol, stiegen die Vorräte letzte Woche um 343.000 Barrel auf 18,95 Mio. Barrel, dabei wirkte erschwerend, dass die Produktion um 3.000 Barrels auf 1,01 Mio. Barrels zurückfiel, was mit einer schwächeren Nachfrage zusammenhing. Weniger Beachtung fand, dass das
USDA einen Rückgang des Maisanbaus im kommenden Jahr erwartet. Rasant bleiben die Entwicklungen in Südamerika. Mit 77 % ausgesäter Maisfläche in Brasilien letzte Woche legte das Anbautempo in Südbrasilien weiter zu, kamen dabei vermehrt frühreife Sorten zur Aussaat, die eine zeitigere Ernte Anfang 2017 erwarten lassen.
Bekanntlich hob das brasilianische Getreideamt Conab seine Prognose für Brasiliens
Maisernte von 83,1 Mio. t auf 84,6 Mio. t an, gegenüber 67,0 Mio. t im Vorjahr. Laut Agroconsult könnte die Maisernte Brasiliens sogar um 9 Mio. t höher ausfallen. In Argentinien kamen trotz Regenfälle schon 44 % der beabsichtigten Maisanbaufläche von 4,9 Mio. ha zur Aussaat, laut Buenos Aires Grain Exchange wurde die Fläche um 27 % ausgeweitet. Das USDA veranschlagte die kommende Maisernte in Argentinien auf 36,5 Mio. t gegenüber 28 Mio. t im Vorjahr. Dies wird den Druck am Maismarkt erheblich erhöhen.
In der EU-28 konnte sich der Mais gegenüber dem Weizen gut behaupten, kostete EU-Mais zuletzt 165,00 EUR/t FOB Bordeaux und war damit um 1 EUR/t teurer als Weizen. FranceAgriMer setzte die französische Maisernte nochmals um 0,3 Mio. t auf 11,5 Mio. t zurück, die geringste Produktion seit 20 Jahren, gut 16 % unter dem nach Trockenheit sehr dürftigen Vorjahresergebnis von 13,7 Mio. t. In Deutschland blieb es bei der Prognose von 3,66 Mio. t gegenüber 3,97 Mio. t im Vorjahr.
Auch die
EU-Kommission hielt in ihrer letzten Schätzung von 59,6 Mio. t fest, während der Handel von 60,8 Mio. t Mais in der EU-28 gegenüber 59,1 Mio. t im Vorjahr ausging. Brüssel hob bekanntlich die Importerwartung von 12 auf 13,5 Mio. t an, bis letzte Woche wurden 3,3 Mio. t Mais gegenüber 4,1 Mio. t zum gleichen Vorjahreszeitraum in die EU-28 importiert.