So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 135,87 EUR/t (Freitag: 133,38 EUR/t), an der
MATIF in Paris bei 169,50 EUR/t (Freitag: 171,25 EUR/t). Dabei tendierte Mais zuletzt leicht fester. Der Eurokurs fiel weiter auf 1,0619 USD/EUR.
In den USA hatte der neue WASDE-Report nur bedingt Auswirkungen auf den Maismarkt. Dabei hob das
USDA seine Schätzung zur Welt-Maisernte von 1.049,2 auf knapp 1.053,8 Mio. t an, erhöhten sich dabei gleichzeitig auch die globalen Überhänge von 220,7 auf knapp 223,0 Mio. t. Dabei setzte das USDA die
Maisernte für Brasilien von 91,5 Mio. t im Vormonat auf 93,5 Mio. t und die für Argentinien von 37,5 Mio. t auf 38,5 Mio. t nach oben. Für festere Kurse in Chicago sorgte aber der Regen im Corn-Belt der USA, wodurch sich die Maisaussaat verzögerte. Dabei waren bis zum 9. April 3 % der US-Maisaussaat abgeschlossen, der Durchschnitt liegt bei 4 % in dieser Aprilwoche. Das Wetter soll dort vorerst unbeständig bleiben. Auch stützte der bis dahin vom USDA veranschlagte Rückgang der US-Maisanbaufläche um 4,3 % den Markt nach unten ab. Der Internationale Getreiderat (
IGC) veranschlagte bekanntlich die US-Maisernte 2017/18 auf 360,0 Mio. t gegenüber 384,8 Mio. t im Vorjahr, ein Minus von 6,4 %.
Zudem konnte US-Mais letzte Woche exportseitig überzeugen, erreichten die Exporte von US-Mais mit 1.138.100 t gegenüber 716.900 t in der Vorvorwoche und 1.347.000 t zuvor ein gutes Ergebnis. Auch lag die wöchentliche Exportinspektion im grünen Bereich. Die fortschreitende Maisernte Südamerikas dürfte jedoch den Ex-portspielraum für US-Mais langsam einengen, wodurch der US-Maismarkt unter Druck kommen dürfte, wenn nicht mehr Absatzchancen vom Weltmarkt winken.
Negative Zahlen belasten den Ethanol-Markt, fiel die wöchentliche Ethanolproduktion in den USA laut EIA um 35.000 Barrel/Tag auf 1,015 Barrel/Tag und stiegen die Bestände auf einen neuen Rekordwert von 23,7 Mio. Barrel. Immenser Druck kommt vom Rohöl und Ölschieferabbau, lag die Zahl der aktiven Ölbohranlagen (US-Oil-Rigg-Count) in den USA Anfang März noch bei 609, stieg diese zuletzt um 10 auf 672 an mit einer Rohölproduktion von nunmehr 9,2 Mio. Barrel/Tag. Auch zog der Rohölpreis durch den US-Luftanschlag in Syrien letzte Woche und die geopolitischen Spannungen mit Nordkorea um mehr als 1% an, stieg der Junitermin heute Mittag für Brent um 1,2 % auf 56,36 USD/Barrel (Freitag: 55,71 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 1,7 % auf 53,49 USD/Barrel (Freitag: 52,59 USD/Barrel).
In Südamerika blieben die Prognosen für Mais auch nach schwereren Regenfällen in Argentinien unverändert hoch, setzte das USDA die Maisernte für Brasilien von 91,5 Mio. t im Vormonat auf nun mehr 93,5 Mio. t und die für Argentinien von 37,5 Mio. t auf 38,5 Mio. t nach oben. Die Analysten Safras e Mercado, Agroconsult und Informa Economics veranschlagten die Maisernte Brasiliens sogar auf 98 bzw. 96,3 bzw. 95,0 Mio. t, Informa Economics hob die Maisernte Argentiniens um 3 Mio. t auf 38,2 Mio. t an. Damit folgte das USDA nicht den höheren Prognosen der privaten Analysten.
Das USDA setzte die veranschlagten Maisexporte Brasiliens von 31,0 Mio. t auf 32,0 Mio.t und die Argentiniens von 25,5 Mio. t auf 26,0 Mio. t nach oben, im Vorjahr betrugen diese 21,7 Mio. t und 14,0 Mio. t, wodurch die Exportverfügbarkeit von 35,7 Mio. t im Vorjahr auf 58,0 Mio. t ansteigt. Insofern rechnet der Handel mit extremen Exportdruck Südamerikas bei Mais, gut 23,0 Mio. t mehr südamerikanischer drücken auf den Markt, wodurch auch Futterweizen mit nach unten gezogen werden könnte. Dem steht derzeit eine um knapp 25 Mio. t geringere Erwartung zur kommenden US-Maisernte entgegen. Deshalb prüft die brasilianische Regierung einen Antrag der Zucker- und Gas-Lobby, um womöglich eine 20%ige Einfuhrsteuer auf Ethanol wieder einzuführen, exportierten die USA im Dezember mit 1.012 Mio. Barrel immerhin gut 43 % ihrer Gesamtexporte bei Ethanol nach Brasilien. Umgekehrt wollen die USA den Importzugang für Ethanol und Biodiesel in die USA erschweren.
In der EU-28 ist Maisaussaat in vollem Gang, förderten warme Temperaturen und Sonnenwetter letzte und diese Woche einen zügigen Fortgang in Frankreich und auch Osteuropa. Laut Agrimer waren in Frankreich Anfang April bereits 6 % der Maisaussaat abgeschlossen, in Rumänien und Ungarn war die Maisaussaat noch weiter fortgeschritten, nachdem keine Nachfröste mehr drohten. Der Internationale Getreiderat (IGC) veranschlagte die EU-Maisernte 2017/18 zuletzt auf 63,0 Mio. t gegenüber 60,5 Mio. t im Vorjahr, ein Plus von 4,1 %. Dadurch dürfte in der kommenden Saison der Importbedarf um 2,5 Mio. t zurückgehen. Die Maisimporte in die EU blieben letzte Woche mit rund 8,3 Mio. t um 22% hinter dem Vorjahresergebnis von 10,7 Mio. t zurück, dabei importierte die EU letzte Woche rund 200.000 t Mais. Dabei lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt bei 163,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 166 EUR/t (168,00 EUR/t) FOB Rhein sowie 185,00 EUR/t (Freitag: 185,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg.