In der EU-28 wächst der Importdruck durch Drittlandmais, quittierte Paris die für die Ukraine verdreifachten zollfreien Importquoten bereits durch Kursabschläge bei Mais. So notierte in Chicago der Fronttermin bei US-Mais bei 112,39 EUR/t (Freitag: 113,12 EUR/t), an der
MATIF in Paris bei 151,50 EUR/t (Freitag: 157,25 EUR/t). Dabei notierte der Junitermin an der MATIF um 4,50 EUR/t tiefer bei 159,00 EUR/t, der für August um 4,00 EUR/t schwächer bei 500 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2216 USD/EUR.
Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q1/18 bei 142,00 EUR/t (Freitag: 153,00 EUR/t) FOB Bordeaux, gut 172,00 EUR/t (Freitag: 173,00 EUR/t) FCA Holland sowie bei 175,00 EUR/t (Freitag: 176,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg/Holland, etwa 170,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCA Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCA Niederrhein und 157,00 EUR/t FCA (Freitag: 159,00 EUR/t) Oberrhein. Für Liefertermine Q2/18 gab es bisher kaum Preisaufschläge.
Beim letzten WASDE-Report kam Mais glimpflich davon, waren die Korrekturen weniger stark als befürchtet. Dabei wurde die US-Maisernte von 370,29 Mio. t auf 370,96 Mio. t angehoben, die russische
Maisernte leicht gesenkt. In den USA legen die Maisbestände um 1,01 Mio. t auf 62,93 Mio. t zu. Die erwartete Senkung der südamerikanischen Ernten, vor allem der Brasiliens, blieb aus. Mehr Gewicht hatte die neue Anbauprognose für US-Weizen, die wegen des neutralen Ergebnisses die Börse eher optimistisch abwartend stimmte.
Der Wochenexport bei US-Mais konnte letzte Woche mit 437.700 t schon kaum überzeugen, blieb auch aktuelle die US-Inspektion mit 585.000 t weit unter den Erwartungen des Handels zurück, was den Markt schwächte. Die Verarbeitung von US-Mais zu
Ethanol stieg um 19.000 Barrel/Tag auf 1.108.000 Barrel/Tag, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch leicht anstiegen, was höhere Kursaufschläge verhinderte, ging es bei US-Ethanol um 1,4 Cent auf 1,361 EUR/Barrel (Freitag: 1,347 EUR/Barrel) nach oben. Wenig Auftrieb kam vom
Rohöl, sank Brent marginal auf 69,13 USD/t (Freitag: 69,14 USD/t), WTI stieg um 0,4 % auf 63,72 USD/t (Freitag: 63,44 USD/t). Wegen des US-Feiertages Martin Luther King- Day fehlen heute Abend die Lagerdaten für US-Rohöl.
In Südamerika bleiben die
Wetterkapriolen im Fokus, sorgt im Nordosten Brasiliens die Regenarmut bereits wieder für Trockenprobleme, ist die brasilianische
Sojaernte in leichtem Rückstand zum Vorjahr, weshalb Analysten eine kleinere Safrinha-Maisanbaufläche erwarten. Obgleich das
USDA vorerst den niedrigeren Ernteprognosen in Brasilien und Argentinien nicht folgte, bleiben die Entwicklung spannend. Das Institut Conab senkte ihre Schätzung für Brasiliens Maisernte um 3 % auf 92,3 Mio. t. AgRural veranschlagte Brasiliens Maisernte auf nur 84,1 Mio. t, deutlich unter der Prognose des USDA von 95,0 Mio. t Mais gegenüber 98,5 Mio. t im Vorjahr. Ebenso korrigierten Analysten in Argentinien ihre Prognose zur Maisernte von 41,5 Mio. t auf 39,9 Mio. t nach unten. Das USDA beließ Argentiniens Maisernte unverändert bei 42,0 Mio. t gegenüber 41,0 Mio.t im Vorjahr.
Spannend bleiben die Entwicklungen Brasiliens um die im Spätherbst 2017 auf US-Ethanolimporte verhängte Importsteuer von 20 %, die
Agrarminister Blairo Maggi für gut 0,6 Mio. Gallonen aussetzen will, sofern die US-Regierung dazu bereit ist, im Gegenzug das Embargo auf Frischfleischtransporte von Brasilien in die USA aufzuheben. Dabei sorgte Brasilien im letzten Jahr bekanntlich mit Gammel-Fleischexporten nach Übersee für Schlagzeilen, was zum gigantischen
Lebensmittelskandal ausuferte. Der Maisexport Brasiliens legte im Dezember 2017 auf 3,99 Mio. t gegenüber 3,52 Mio. t im November zu, angesichts der vorherigen
Dürre erreichten die Exporte nicht das Vorjahresniveau.