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07.02.2018 | 18:16

Maispreis stemmt 153,00 EUR/t - Argentinien bleibt vorerst Preistreiber, China wehrt sich gegen US-Protektionismus

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt konnte in Paris und Chicago wieder etwas zulegen, entwickelte sich der US-Maisexport gut und Korrekturen beim morgigen WASDE-Report lassen einen weiteren Kursanstieg erahnen, wenn das USDA die unter dem Strich etwas kleinere Maisernte Südamerikas mit in das Portfolio in ihren Report mit übernimmt.
Maispreis
(c) proplanta

Argentinien treibt den Markt, Brasilien belastet den Markt. Die Importe an Drittlandmais in die EU-28 fielen etwas zurück. So notierte in Chicago der Fronttermin bei US-Mais bei 115,89 EUR/t (Freitag: 113,58 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 153,00 EUR/t (Freitag: 152,25 EUR/t). Dabei notierte der Junitermin an der MATIF um 1,00 EUR/t höher bei 159,75 EUR/t, der für August um 0,50 EUR/t fester bei 165,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2374 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q1/18 bei 147,00 EUR/t (Freitag: 146,00 EUR/t) FOB Bordeaux, gut 172,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCA Holland sowie bei 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg/Holland, etwa 171 EUR/t (Freitag: 171,00 EUR/t) FCA Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCA Niederrhein und 157,00 EUR/t FCA (Freitag: 157,00 EUR/t) Oberrhein. Für Liefertermine Q2/18 gab es bisher kaum Preisaufschläge.

In den USA stand der morgige WASDE-Report im Fokus, erwartet der US-Handel dabei leicht gesunkene US-Maisbestände, was den Kursen in Chicago etwas Auftrieb gab, schwerer wog dabei die Entwicklung in Südamerika, wo Argentinien und Brasilien eine kleinere Maisernte als im Vorjahr einfahren dürften. In den USA gab zuerst die gute Exportentwicklung dem Maismarkt etwas Auftrieb, stieg der Export von US-Mais mit 1.850.600 t um 28 % über das Vorwochenniveau, blieben aber die wöchentliche Zollinspektion für US-Mais vom Ergebnis her unter den Erwartungen des Handels.

US-Ethanol verlor gegenüber Freitag um 0,3 Cent 1,423 USD, Rohöl sank bei Brent um 3,5 % auf 67,43 USD/Barrel und WTI um 3,3 % auf 63,89 USD/Barrel. Dabei fiel die für den US-Maismarkt wichtige wöchentliche Ethanolproduktion in den USA von 1,062 Mio. Barrel/Tag auf 1,040 Mio. Barrel/Tag zurück. Für Druck am US-Markt sorgte auch die Prognose des USDA-Attaché für Mexiko, der für Mexiko um 0,9 Mio. t niedrige Maisimporte von nur 15,6 Mio. t prognostizierte, ist Mexiko wichtigster Importeur von US-Mais.

Für große Überraschung sorgte die Drohung Chinas, als Antwort auf die verhängten Importzölle auf chinesische Solarzellen und Waschmaschinen der US-Regierung Donald Trumps, künftig Importe von US-Sorghum zu besteuern. Dabei will China ein Antidumping-Verfahren gegen die USA einleiten, was nicht nur für die US-Exportwirtschaft nachteilig wirkt, sondern auch die US-Farmer vermehrt auf den Anbau von Mais und Sojabohnen umlenken könnte.

China hat bereits die Importe von US-Corngluten stark vermindert, wird künftig Sorghum besteuert, verlieren die USA weitere Marktanteile in China. Den Maismarkt belasten zudem Bestandsschätzungen StatsCans, sollen die kanadischen Maisvorräte zum Jahreswechsel 2018 mit 12,2 Mio. t das Vorjahresniveau um 4,7 % übertreffen, waren auch die Lagerbestände bei Farmern um 4,4 % höher als im Vorjahr.

In Südamerika warteten Argentiniens Farmer vergeblich auf Regen, erst zum Wochenende hin sollen Regengebiete vom Süden Richtung Norden ziehen und womöglich für Entspannung des Marktes dort sorgen, war zuletzt Argentiniens Maisanbau zu 94 % abgeschlossen. Der Analyst Informa Economics senkte seine Prognose für Argentiniens Maisernte um 5 Mio. t auf 37 Mio. t, der argentinische Handel zuletzt auf 40,7 Mio. t, gegenüber 42,0 Mio. t im letzten WASDE-Report.

In Brasilien korrigierte der Attaché des USDA seine Prognose zur Maisernte Brasiliens auf 92 Mio. t zurück, gegenüber 95,0 Mio. t im letzten WASDE-Report, Brasliliens Handel veranschlagte diese zuletzt auf 93,73 Mio. t. Insofern könnte das USDA die Weltvorräte bei Mais durchaus um 5-6 Mio. t nach unten absenken, was dem Maismarkt unterstützen sollte.
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