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10.01.2018 | 16:30

Maispreise: Fronttermin befestigt sich auf 159,00 EUR/t - Kältewelle in den USA und steigende Rohölpreise stützen Maismarkt

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt wurde in den USA durch die Kältewelle, besonders durch steigende Rohölpreise und den Wettermarkt in Argentinien gestützt.
Aktuelle Maispreise
(c) proplanta

Doch geriet der Ethanolpreis unter Druck, auch die Exportentwicklung bei US-Mais blieb hinter den Erwartungen zurück, einzig der schwächere Eurokurs dreht EU-Mais in Paris leicht ins Plus.

So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago bei 115,08 EUR/t (Freitag: 114,67 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 159,00 EUR/t (Freitag: 158,50 EUR/t). Dabei notierte der Junitermin an der MATIF um 1,00 EUR/t höher bei 164,25 EUR/t, der für August um 1,00 EUR/t fester bei 169,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1939 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Maispreise zuletzt für Q1/18 bei 153,00 EUR/t (Freitag: 149,00 EUR/t) FOB Bordeaux, gut 173,00 EUR/t (Freitag: 173,00 EUR/t) FCO Holland sowie bei 176,00 EUR/t (Freitag: 176,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, etwa 170,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCO Brake, gut 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und 159,00 EUR/t FCO (Freitag: 160,00 EUR/t) Oberrhein. Für Liefertermine Q2/18 gab es bisher kaum Preisaufschläge.

In den USA heizte die Kältewelle mit höherem Heizölverbrauch an der bevölkerungs-intensiven Ostküste auch den Maismarkt an, sollte der Rohölpreis auch baldigst den für die Maisverarbeitung wichtigen US-Ethanolpreis mit nach oben ziehen. Doch weit gefehlt. Die Verarbeitung von US-Mais zu Ethanol fiel um 58.000 Barrel/Tag auf 1.032.000 Barrel/Tag zurück, wobei die Ethanol-Vorräte zur Vorwoche jedoch um 300.000 Barrel auf 22,3 Mio. Barrel anstiegen, was Kursaufschläge verhinderte, ging es bei US-Ethanol um 0,8 Cent auf 1,326 EUR/Barrel (Mittwoch: 1,318 EUR/Barrel) nach oben.

Mächtiger Auftrieb kam vom Rohöl, stieg Brent um 2,4 % auf 67,56 USD/t (Freitag: 67,55 USD/t), WTI sogar um 3,3 % auf 63,53 USD/t (Freitag: 61,50 USD/t), erklärte der US-Handel dies erneut mit Erwartungen über einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 3,7 Mio. Barrel auf 420,8 Mio. Barrel, was natürlich durch die DOE-Zahlen bestätigt werden muss. Auch der Rückgang von fünf Rohölbohrlöchern auf 925 aktive Bohrlöcher in den USA sorgte für Preisauftrieb.

Negative Impulse lieferte der Exportmarkt, erreichten die Exporte bei US-Mais zwischen den Jahren mit 101.200 t gegenüber 1.245.000 t in der Vorwoche ein schwaches Ergebnis. Dabei sind die Exportchancen für US-Mais zuletzt noch gestiegen, setzte China Importzölle für Maisimport bereits kurz vor letzten Weihnachten herunter. Aber der US-Dollarkurs legte etwas zu, was die Exportchancen verschlechterte. Negative Impulse dürfte auch der kommende WASDE-Report zumindest für US-Mais im Gepäck haben, wird am Freitag mit einer Erhöhung der Produktions- und Ertragszahlen gerechnet wird, auch die Exportentwicklung dürfte das gesetzte Ziel des USDA verfehlen.

In Südamerika halten die Wettermärkte die Maiskurse in Schwung. Während sich in Argentinien eher eine normale Maisernte abzeichnet, deutet in Brasilien die Wetterentwicklung auf ein schwaches Ergebnis hin. So hob in Argentinien die Börse Rosario ihre Prognose um 0,5 Mio. t auf 41,5 Mio. t Mais an, das USDA erwartete im WASDE-Dezemberreport eine Maisernte von 42,0 Mio. t Mais gegenüber 41,0 Mio. t im Vorjahr. In Brasilien driften die Schätzungen privater Analysten weit auseinander.

AgRural veranschlagte Brasiliens Maisernte auf 84,1 Mio. t, deutlich unter der Prognose des USDA von 95,0 Mio. t Mais gegenüber 98,5 Mio. t im Vorjahr. Andere Prognosen gehen von einer Ersternte von 27,7 Mio. t, die das Vorjahresniveau um 1,6 % verfehlen würde, und einer Zweiternte von 66,8 Mio. t aus, was zusammen eine brasilianische Maisernte von 94,5 Mio. t ergeben könnte. Laut Reuter-Studie soll Brasiliens Safrinha-Ernte nur 25,3 Mio. t gegenüber 30,5 Mio. t im Vorjahr erreichen. Der Maisexport Brasiliens legte im Dezember 2017 auf 3,99 Mio. t gegenüber 3,52 Mio. t im November zu, angesichts der vorherigen Dürre erreichten die Exporte nicht das Vorjahresniveau.
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