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31.05.2017 | 18:30

Raps-Fronttermin fällt auf 355,25 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt bleibt vorerst im Baisse-Modus und folgt geradezu dem Abwärtstrend bei Sojabohnen. Die schwachen Vorgaben vom Rohölmarkt drücken ebenfalls auf den Rapspreis. Dabei sinken die Aussichten für die EU-Rapsernte spürbar nach unten. Aber das hilft dem Markt derzeit nicht.
Matif Raps Trend
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Entwicklung Matif-Rapspreis (c) proplanta

So notierte der neue Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 355,25 EUR/t (Freitag: 357,25 EUR/t). Gleichzeitig fielen an der MATIF der Novembertermin um 2,75 EUR/t auf 358,75 EUR/t und der für Februar um 3,00 EUR/t auf 362,00 EUR/t. Dabei tendierte Raps zuletzt schwächer. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1192 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) zuletzt bei 381,00 EUR/t (Freitag: 383,00 EUR/t) FCO Hamburg, bei 387,00 EUR/t (Freitag: 391,00 EUR/t) FCO Neuss/Hamm und 378,00 EUR/t (Freitag: 383,00 EUR/t) FCO Mannheim.

Keine Unterstützung kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 2,6 % auf 299,66 EUR/t (Freitag: 307,70 EUR/) zurückging. Sojaöl fiel um 1,7 % auf 618,92 EUR/t (Freitag: 629,61 EUR/t). Bei Palmöl sank der Fronttermin in Kuala Lumpur um 4,6 % auf 572,47 EUR/t (Freitag: 600,18 EUR/t) nach unten. Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin bei 333,54 EUR/t (Freitag: 343,81  EUR/t) um 3,0 % abwärts. Bei Rohöl stieg der Junitermin heute Morgen für Brent um 0,0 % auf 51,78 USD/Barrel (Freitag: 51,76 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 0,3 % auf 49,23 USD/Barrel (Freitag: 49,06 USD/Barrel).

Der Rapsmarkt fand diese Woche überhaupt keine Rückendeckung, brach der komplette Sojakomplex deutlich ein, nachdem Brasiliens Rekordernte, angefacht durch den Polit-Skandal und den dadurch schwachen brasilianischen Real, im Rekord-tempo in Richtung China und Südost-Asien auf den Exportweg gebracht wird, wurden von Januar bis März 2017 immerhin 17,2 Mio. t gegenüber 13,7 Mio. t im Vorjahr exportiert, wurde im April mit 10,4 Mio. t die bisher größte Menge in einem Monat an Bohnen ausgeführt. Preise für Sojabohnen unter 300 EUR/t und für Raps unter 360 EUR/t signalisieren absolute Marktschwäche.

Druck kommt aber vom Pflanzenöl und Rohöl, wo der Markt derzeit vom Angebot überschwemmt wird. Der Deal über die Quotenkürzung beim Rohöl über 1,8 Mio. Barrel/Tag für weitere neun Monate wurde zwar letzten Donnerstag in Wien beschlossen, aber die USA, Kanada und Brasilien sowie Libyen und der Iran halten mit steigenden Rohölfördermengen dagegen. Ein Konsens über niedrigere Förderquoten ist derzeit überhaupt nicht in Sichtweite, leistet sich die Petrolindustrie einen neuen Machtkampf um Marktanteile, die weder OPEC-Staaten noch Nicht-OPEC-Länder verlieren wollen. Libyen und Nigeria bleiben weiterhin vom Cut-Deal ausgenommen. Entgegen der Erwartungen haben sich keine weiteren Ölexportländer dem Abkommen angeschlossen.

Druck kam auch aus Kanada, soll laut USDA Kanadas kommende Canola-Ernte um 2,5 Mio. t auf 21,0 Mio. t im WJ 2017/18 zunehmen. Dabei holte die Canola-Aussaat letzte Woche deutlich auf, bleiben vorerst 5% der Fläche wegen Schlamm und Morast unbefahrbar und steht immer noch ein Teil der vorjährigen Canola-Ernte auf dem Acker, was in Kanada nicht unüblich ist. Vor allem die zum Quartalsende auf nur noch 6,57 Mio. t gesunkenen Canola-Vorräte in Kanada hielten in den Vorwochen noch das Preisniveau hoch.

Die starke Rapsnachfrage Europas und Chinas sowie steigende Nachfrage aus den USA, Japan und den arabischen Emiraten hatte die globalen Rapsexporte im 1. Quartal um 36 % zum Vorjahr auf 5 Mio. t angehoben. Die kanadischen Exporte stiegen um 21 %, die australischen Exporte verdoppelten sich sogar.
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