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17.05.2017 | 19:07

Raps-Fronttermin sinkt auf 365,00 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt bekam durch den Anstieg beim Eurokurs einen deutlichen Dämpfer. Auch die Prognose des USDA zur Welternte von Raps drückte auf den Preis, dürfte sich die Rapsernte vorerst weltweit erholen, mit jedoch erheblichen Ertragsrisiken in Kanada und in der EU.
Raps-Fronttermin Trend
(c) proplanta

So notierte der neue Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 365,00 EUR/t (Freitag: 369,75 EUR/t). Gleichzeitig fielen an der MATIF der Novembertermin um 5,00 EUR/t auf 368,00 EUR/t und der für Februar um 5,25 EUR/t auf 371,25 EUR/t. Dabei tendierte Raps zuletzt wieder fester. Der Eurokurs kletterte heute Morgen auf satte 1,1117 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) zuletzt bei 391,00 EUR/t (Freitag: 396,00 EUR/t) FCO Hamburg, bei 397,00 EUR/t (Freitag: 402,00 EUR/t) FCO Neuss/Hamm und 396,00 EUR/t (Freitag: 400,00 EUR/t) FCO Mannheim.

Keine Unterstützung kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 1,3 % auf 322,67 EUR/t (Freitag: 326,92 EUR/) zurückging. Sojaöl fiel um 0,7 % auf 654,62 EUR/t (Freitag: 659,56 EUR/t). Bei Palmöl sank der Fronttermin in Kuala Lumpur um 3,8 % auf 590,11 EUR/t (Freitag: 613,12 EUR/t) nach unten. Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin bei 349,55 EUR/t (Freitag: 347,70 EUR/t) um 0,5 % aufwärts. Bei Rohöl stieg der Junitermin heute Morgen für Brent um 1,2 % auf 51,42 USD/Barrel (Freitag: 50,80 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 0,7 % auf 48,22 USD/Barrel (Freitag: 47,88 USD/Barrel).

Der Preisrückgang bei Raps ist zu allererst auf den gestiegenen Eurokurs auf knapp über 1,11 USD/EUR zurückzuführen, können Importeure preiswerter Canola aus Kanada oder Raps aus Australien importieren. Auch fiel der neue WASDE-Report für Raps nicht sehr positiv aus, soll laut USDA die Welt-Rapsernte von 68,9 Mio. t noch in der laufenden Saison auf 72,8 Mio. t im WJ 2017/18 ansteigen, was ein Plus von knapp 6 % bedeuten würde. Bei weltweit um 0,6 Mio. t auf 15,8 Mio. t ansteigenden Exporten und einem Anstieg des Crushs um von 67,9 Mio. t auf 69,4 Mio. t, steigen die globalen Rapsvorräte vom Tief von 4,8 Mio. t in dieser auf 5,1 Mio. t in der kommenden Saison. Dabei bleiben die Weltvorräte bei Raps aber weiterhin auf historisch tiefem Niveau.

Maßgebend für den Anstieg sind Kanada, die EU und Australien. Kanadas Canola-Ernte soll um 2,5 Mio. t auf 21,0 Mio. t im WJ 2017/18 zunehmen, die EU-Rapsernte um 0,9 Mio. t auf 21,3 Mio. t wachsen und Australiens Ernte um 0,6 Mio. t steigen, während Chinas und Indiens Rapsernten rückläufig sind. Jedoch kommt die neue Canola-Aussaat, die in Kanada bereits begonnen hatte, wegen Nässe nicht voran, auch stehen etwa 1 Mio. ha der Vorjahresernte noch auf dem Acker.

Sorge bereitet auch der Abbau der Lagervorräte. Laut Statistics Canada lagerten zum Quartalsende nur noch 6,57 Mio. t Canola in Kanada, was ein Vierjahrestief bedeutet. Die starke Rapsnachfrage von Europa und China sowie steigende Nachfrage aus den USA, Japan und den arabischen Emiraten hat die globalen Rapsexporte im 1. Quartal um 36 % zum Vorjahr auf 5 Mio. t angehoben. Die kanadischen Exporte stiegen um 21 %, die australischen Exporte verdoppelten sich sogar. Besonders in Canada sind die Lager durch starke Exporte seit Herbst stark geschrumpft. Mehr Druck bei Raps könnte aus Richtung der Ukraine kommen, soll der Rapsexport in der Kampagne 2017/18 um 60 % auf 1,65 Mio. t zulegen.
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