Etwas Auftrieb verschaffte zuletzt Palmöl dem
Rapsmarkt, ging die
Produktionsmenge in Malaysia und in Indonesien im November etwas zurück gegenüber Oktober, wodurch der Exportdruck etwas nachließ und für leichte Preiserholung sorgte. Die Entscheidung der OPEC-Konferenz in Wien, die Quotenreglung mit verminderter Rohölförderung bis 2018 zu verlängern, hatte dagegen wenige Auswirkungen auf den Rohöl- und auch Rapsmarkt. Für Überraschung sorgte die
Umfrage Reuters, die eine Prognose zur Canola-Ernte von 20,2 Mio. t gegenüber der letzten StatsCan-Schätzung von 19,7 Mio. t noch im September ergab. Dies könnte eine leicht höhere Exportverfügbarkeit von Canola bedeuten.
Mehr Druck könnte ein Abkommen Chinas mit der Ukraine über
Lieferung von Sonnenblumenschrot bringen. Bekanntlich ist die Ukraine der weltgrößte Produzent von Sonnenblumen, wobei die dort geschälten Sonnenblumenkerne von der deutschen Backindustrie in großen Mengen importiert und verarbeitet werden. Gleichfalls hat die Ukraine ihre Kapazität bei Ölmühlen ausgedehnt, um möglichst viele Sonnenblumen vor Ort zu pressen. Das bei der Ölpressung anfallende Sonnenblumenschrot muss exportiert werden. China hat erklärt, bald Sonnenblumenschrot aus der Ukraine für den Import zuzulassen. Die Ware für den Export nach China muss allerdings in von China registrierten Anlagen produziert werden. Das bedeutet aber auch, dass künftig noch mehr
Sonnenblumenöl auf den Markt drücken.
Problematisch bleibt die Senkung der EU-Importzölle auf
Biodiesel aus Argentinien und Südostasien und gleichzeitig die Verhängung von Strafzöllen der USA auf Biodiesel aus Argentinien und Brasilien. Argentinien lieferte im Vorjahr gut 1,6 Mio. t Biodiesel in die USA, derzeit geht deutlich weniger in die USA, dafür mehr in die EU. Von August bis November sollen über 460.000 t argentinischer Sojaöl-Methylester in die EU eingeführt worden sein, was die Vorjahresmenge um wenigsten 20 % übertreffen soll. Nun haben Italien, Polen, Spanien, Holland und andere EU-Mitgliedsstaaten die Biodiesel-Beimischungsmandate etwas angehoben. Ob die höheren Biodieselimporte tatsächlich den EU-Rapsmarkt belasten, muss noch genauer analysiert werden. Auf jeden Fall verdrängen diese Importe heimischen Raps bei der Verarbeitung.
Die Versorgungslage bei Raps in der EU bleibt zumindest angespannt, trotzdem die EU-Rapsernte mit 22,1 Mio. t deutlicher höher als im Vorjahr von nur 20,6 Mio. t ausgefallen ist. Die Rapsverarbeitung soll bei 24,2 Mio. t Rapssaat nahezu auf der Vorjahreslinie bleiben. Derzeit rechnet der Branchendienst Oil-World mit EU-Rapsimporten von nur 3,4 Mio. t gegenüber 5,0 Mio. t im Vorjahr. Die Anfangsvorräte von 1,48 Mio. t sollen sich zum Ende des WJ 2017/18 bei 1,50 Mio. t halten, was eine ähnliche
Versorgung wie im Vorjahr darstellen würde. Andere Analysten halten dagegen EU-Rapsimporte von bis zu 4,2 Mio.t für realistisch, was die Versorgung deutlich verbessern würde. Entscheidend für den Marktverlauf bei Raps ist vor allem die
Preisentwicklung bei Soja- und Palmöl sowie beim
Rohöl, sowie natürlich die
Kursentwicklung beim Euro.
So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 367,75 EUR/t (Mittwoch: 367,50 EUR/t). Gleichzeitig blieb an der
MATIF der Maitermin bei 370,25 EUR/t stehen, der für August zog um 0,50 EUR/t auf 358,25 EUR/t an. Der Eurokurs lag heute Mittag leicht höher bei 1,1920 USD/EUR.