Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.01.2018 | 19:00

Raps-Fronttermin verliert heftig auf 346,00 EUR/t - Extrem gestiegener Eurokurs sowie Palm- und Sojaöl drücken Rapskurse nach unten

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Raps- und Canolamarkt lieferte auch diese Woche keine guten Nachrichten für Erzeuger, ging es bei EU-Raps infolge des strammen Eurokurses und der hohen Canola- und Rapsimporte preislich erneut nach unten. Vor allem der Palmölmarkt lieferte eine Hiobsbotschaft nach der anderen.
Rapspreis schmiert ab
Bild vergrößern
Rapspreis schmiert ab (c) proplanta

So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 346,00 EUR/t (Freitag: 353,75  EUR/t). Gleichzeitig fiel an der MATIF der Maitermin um 7,00 EUR/t auf 348,50 EUR/t, der für August um 6,00 EUR/t auf 346,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2216 USD/EUR.

Leichter Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 0,1 % auf 290,86 EUR/t (Freitag: 291,01EUR/) fiel. Sojaöl ging um 2,2 % auf 588,69 EUR/t (Freitag: 601,97 EUR/t) nach unten. Bei Palmöl zog der Fronttermin in Kuala Lumpur um 2,3 % auf 517,36 EUR/t (Freitag: 529,45 EUR/t) nach unten. Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin um 0,7 % auf 321,89 EUR/t (Freitag: 324,14 EUR/t abwärts. Bei Rohöl fiel der Fronttermin für Brent um 0,0 % auf 69,13 USD/Barrel (Freitag: 69,14 USD/Barrel), der für WTI stieg um 0,4 % auf 63,72 USD/Barrel (Freitag: 63,44 USD/Barrel).

Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) für Liefertermin Q1/18  zuletzt bei 346,00 EUR/t (Freitag: 357,00 EUR/t) FOB Mosel, bei 351,00 EUR/t (Freitag: 355,00 EUR/t) FCA Hamburg, bei 355,00 EUR/t (Freitag: 360,00 EUR/t) FCA Neuss/Hamm und 356,00 EUR/t (Freitag: 360,00 EUR/t) FCA Mannheim sowie 355,00 EUR/t (Freitag: 360,00 EUR/t) FCA Riesa. Für Liefertermine Q2/18 lagen die Preise kaum höher. Sonnenblumen kosteten (44/2/9) zuletzt 308,00 EUR/t (Freitag: 310,00 EUR/t) FOB Loire/Atlantik, sowie gut 318,00 EUR/t  (Freitag: 321,00 EUR/t) FCA Riesa.

Der internationale Rapsmarkt wurde weder durch Sojabohnen, noch vom Rohöl und geschweige vom Palmölmarkt gestützt. In Kanada konnte sich Canola allenfalls knapp halten, der gegenüber dem Euro schwächere Kursverlauf beim kanadischen Dollar verbesserte allerdings die Wettbewerbsfähigkeit. Der Rohölpreis tendierte mangels neuer Marktdaten eher seitwärts, war also keine Hilfe für Raps.

Die Marktlage bei Palmöl bleibt wegen höherer Produktion und politischer Einflussnahme der Regierung Malaysias aber hoch volatil. Für Aufsehen sorgten im Dezember sehr gute Exportergebnisse Malaysias beim Palmöl, wobei die Palmölexporte noch im Dezember 2017 mit 1,44 Mio. t das Ergebnis im November von 1,31 Mio. t um 9,8 % weit übertrafen.

Die Regierung Malaysias senkte bekanntlich den Exportzoll auf Palmöl von 6 % auf 5,5 %, um den Export weiter anzukurbeln. Um die Exportnachfrage weiter zu beleben und die hohen Lagerbestände abzubauen, setzte Malaysia ab 8.Januar die Exportsteuer auf Palmöl für maximal drei Monate aus, soll diese erst wieder eingeführt werden, wenn die Palmölbestände von derzeit 2,7 auf 1,6 Mio. t gefallen sind. Inzwischen hat Malaysias Regierung die Aussetzung des Exportzolls um weitere drei Monate verlängert,  wodurch große Käufer wie China, Indien und auch die EU-28 den Markt immer weiter nach unten ausloten. Die Palmölbestände Malaysias waren von 2,4 Mio. t im Juni auf 2,9 Mio. t im Oktober und 3,2 Mio. t im Dezember gestiegen, sodass Malaysias Regierung schlicht die Notbremse zog.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

  Kommentierte Artikel

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen