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28.04.2017 | 19:58

Raps gewinnt bei Fronttermin auf 400,50 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt erhielt etwas Auftrieb durch gestiegene Preise beim Palmöl und Canola, der leicht gefallene Eurokurs verteuerte Rapsimporte in die EU.
Rapspreis Warenterminbörse
(c) proplanta

In Westeuropa und auch am Schwarzmeer geht die Sorge um, dass die Nachtfröste diese Woche zu spürbaren Schäden der Rapsblüte geführt haben. Die Ölmühlen klagen über zu niedrige Margen. So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 398,00 EUR/t (Mittwoch: 398,00  EUR/t). Dabei tendierte Raps zuletzt seitwärts. Der Eurokurs gab heute Mittag um 0,6 Cent auf 1,0884 USD/EUR nach.

Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 0,4 % auf 319,28 EUR/t (Mittwoch: 320,44 EUR/) nachgab. Sojaöl stieg um 0,9 % auf 642,10 EUR/t (Mittwoch: 636,11 EUR/t). Bei Palmöl zog der Fronttermin in Kuala Lumpur währungsbedingt um 1,1% auf 560,78 EUR/t (Mittwoch: 554,41 EUR/t) nach oben. Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin bei 357,30 EUR/t (Mittwoch: 351,35 EUR/t) um 1,7 % aufwärts.

Bei Rohöl fiel der Junitermin heute Mittag für Brent um 0,6 % auf 51,77 USD/Barrel (Mittwoch: 52,06 USD/Barrel), der Maitermin für WTI um 0,4 % auf 49,32 USD/Barrel (Mittwoch: 49,50 USD/Barrel). Der internationale Rapsmarkt wurde fortan durch steigende Ernterisiken in Westeuropa und am Schwarzmeer durch trockenheitsbedingt geringere Rapserträge und Besorgnis über doch stärkere Schäden zur Rapsblüte getrieben. Von Nordspanien über die Nordhälfte Frankreichs, nahezu überall in Deutschland, in der Südhälfte Polens bis weit nach Rumänien ist es zu trocken, auch Südengland und der Balkan berichten über heftige Niederschlagsdefizite.

Angesichts der starken Frostschäden im Wein- und Obstbau (Apfelblüte), liegen die Vermutung nahe, dass der Frost zu Laternenblütigkeit und Abfrieren einzelner Blütenetagen bei Raps geführt haben könnte. Möglicherweise werden die angekündigten Regenfälle nächste Woche das Trockenheitsrisiko spürbar lindern, die Frostschäden sind unumkehrbar.

Mit Blick auf die Anbauentwicklung in Kanada überschlagen sich die Prognosen geradezu. Nach dem StatsCan die neue Canola-Anbaufläche mit 22,4 Mio. Acres mitteilte, gegenüber 20,367 Mio Acres im Vorjahr, gaben die Rapssaatkurse kurzfristig nach, waren Analysten zuvor von einer Anbaufläche von nur 21,3 Mio. Acres ausgegangen. Würde sich die Prognose bestätigten, entspräche dies einem Anbauplus von 10 % zum Vorjahr. Jedoch scheint das Wetter bei der Aussaat in Kanada vorerst einen Strich durch diese Rechnung zu machen, ist aufgrund von Frosteinbrüchen und erneuten Schneefällen in Kanada die Aussaat verzögert und besseres Wetter nächste Woche noch nicht in Sicht.

Am Schwarzmeer halten Frosteinbrüche den Markt in Schach, soll die Rapsproduktion dort um über 40 % zugelegt haben, könnten einige Bestände jedoch Schäden durch Trockenheit und Frosteinbrüche davon getragen haben. Laut Analyst Informa Economics dürfte der Rapsanbau dort von 450.000 ha im Vorjahr auf  650.000 ha steigen und die Produktion gut 1,7 Mio. t gegenüber 1,2 Mio. t im Vorjahr erreichen, was die Exporte in die EU deutlich erhöhen könnte, wobei die Ukraine aber verstärkt auch Exporte von Rapsöl nach Süd-Ost-Asien und China forciert. Bei der ukraini-schen Sonnenblumen-Aussaat wurden bisher 24 % der dafür beabsichtigten Fläche von 5,4 Mio. ha dort bestellt. Wegen der verzögerten Maisaussaat dort, könnte der Anbau von Sonnenblumen noch zusätzlich ansteigen.
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