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22.03.2017 | 19:35

Raps schwankt bei 407,75 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt bewegte sich leicht abwärts, nimmt der Druck von Soja- und Palmöl sowie besonders vom Rohöl spürbar zu. Dabei zeichnet sich in Europa eine erneut schwächere Rapsernte ab, was den hiesigen Markt mehr Unterstützungen geben sollte. Der Eurokurs zog auf 1,0788 USD/EUR leicht an, was EU-Rapsimporte deutlich verbilligte. So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 407,75 EUR/t (Freitag: 406,25 EUR/t). Dabei tendierte Raps zuletzt schwächer.
Rapspreis
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(c) Entwicklung Matif-Rapspreis

Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 0,8 % auf 339,66 EUR/t (Freitag: 342,30 EUR/) sank. Sojaöl stieg nach schwächerem Verlauf um 1,8 % auf 677,25 EUR/t (Freitag: 665,47 EUR/t). Bei Palmöl fiel der Fronttermin in Kuala Lumpur um 0,1 % auf 620,72 EUR/t (Freitag: 621,58 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin um 0,2 % auf 350,60 EUR/t (Freitag: 351,34 EUR/t) nach unten. Bei Rohöl fiel der Apriltermin für Brent um 3,2 % auf 50,33 USD/Barrel (Freitag: 51,99 USD/Barrel), der Märztermin für WTI um 3,0 % auf 47,53 USD/Barrel (Freitag: 48,57 USD/Barrel).

Der Rapspreis konnte sich dem Preisdruck bei Soja- und Palmöl wenig entziehen, drücken in den USA gestiegene Sojaölvorräte auf den Markt. So stiegen laut USDA die US-Sojaölvorräte von Dezember von 0,85 Mio. t auf knapp 0,95 Mio. t im Januar, die Endbestände sollen von knapp 0,77 Mio. t im WJ 2015/16 auf 0,80 Mio. t im WJ 2016/17 ansteigen. Dem Markt für Sojaöl fehlt derzeit die Nachfrage, übersteigt die Nachfrage bei Sojaschrot das beim Crush gleichzeitig anfallende Sojaöl beträchtlich. Auch waren die Exporte von US-Sojaöl letzte Woche mit 35.800 t gegenüber sogar nur 8.400 t in der Vorvorwoche niedrig, wenngleich das USDA mit erwartet höheren US-Sojaölexporten optimistisch blieb.

Ein wesentlicher Faktor für höhere Sojaölbestände ist der Preisrückgang bei Iowa-Biodieselrohstoffen um 13 % seit Dezember. Der beschlossene, aber nicht durch gehaltene OPEC-CUT beim Rohöl, hat nicht die gewünschte Preiserhöhung beim Rohöl gebracht. Nachdem Saudi-Arabien und Iran eine Erhöhung der Rohölförderung durchgesetzt haben, in den USA stillgelegte Ölbohranlagen (Oil Rig-Count) aktiviert werden, der Schieferölabbau ein Comeback feiert und die US-Rohöllager-vorräte überquellen, geht der Rohölpreis tendenziell nach unten. Die Rohölförderung nimmt in den USA rasant zu, lag die Zahl der aktiven Ölbohranlagen (Oil Rig-Count) in den USA Anfang März noch bei 609, stieg diese bis letzte Woche auf 631 mit einer Rohölproduktion von bis zu 9,11 Mio. Barrel/Tag. Auch nimmt der Abbau von Ölschiefer über die Grenzen der USA enorm zu. Dadurch verschlechterte sich die Wettbewerbsfähigkeit von US-Biodiesel, wodurch der Absatz im Januar erheblich einbrach und zu höheren Sojaölvorräten in den USA führte, die zuletzt leicht abnahmen, daher der zuletzt leichte Preisanstieg bei Sojaöl.

Mehr Preisspekulationen gibt es beim Palmöl, erholen sich die Ölpalmenbestände von der Trockenheit des Vorjahres nicht so schnell wie erhofft. Zwar werden die Hauptproduzenten Indonesien und Malaysia höhere Ernten als in der letzten Saison haben. Indonesien soll laut USDA 35 Mio. t Palmöl gegenüber 32 Mio. t im Vorjahr, Malaysia dagegen 19,5 Mio. t gegenüber 17,7 Mio. t produzieren, war die vorherige Schätzung um 0,5 Mio. t höher, was den Palmölpreis wieder leicht stabilisierte. Dabei werden die Palmöllagerbestände noch nicht auf den Vorjahresstand zurückfinden, aber mit 7,11 Mio. t sehr nahe rücken. Eine Schlüsselrolle dürften dabei die Importe Indiens gespielt haben, führte der hohe Palmölpreis im 4. Quartal 2016 und im Januar zu einem Importrückgang bei Palmöl von 17 % in Indien. Auch die Import-nachfrage Chinas und Pakistans litt unter dem hohen Palmölpreis, weichen diese Länder vermehrt auf Rapsöl, nicht zuletzt auf Vorräte staatlicher Lagerreserven aus. Ein steigendes Angebot an Sojaöl könnte den Palmölmarkt in Asien unter Druck bringen. Laut SGS fielen die Palmölexporte bis zur dritten Märzdekade um 8 % auf 686.741 t zurück, was den Palmölpreis letztlich stützte.

Stärkeren Einfluss auf den Rapsmarkt hatte auch die gute Ernte Australiens, die zuletzt vom USDA auf 4,1 Mio. t veranschlagt wurde, gut 0,5 Mio. t höher als zur vorherigen Prognose. Wegen hoher Weltnachfrage und guter Preise wurden die Exporte Australiens um 0,3 Mio. t auf 3,1 Mio. t höher veranschlagt als im Vormonat, lagen die Exporte im Vorjahr bei 2,3 Mio. t.
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