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07.12.2016 | 18:37

Raps steigt auf 414,00 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Rapsmarkt profitierte diese Woche erneut von gestiegenen Palmöl- und Rohölpreisen sowie höher geplanten Beimischungsmandate für Biokraftstoffe in den USA. Kanada exportierte große Canola-Mengen nach China, die Eigenverarbeitung blieb rekordhoch. Der niedrige Eurokurs verteuert Rapsimporte in die EU-28. So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 414,00 EUR/t (Freitag: 411,00 EUR/t).
Rapspreis
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Entwicklung Rapspreis an der Matif (c) proplanta

Preisunterstützung kam von Sojabohnen, die beim Fronttermin um 1,3 % auf 359,00 (Freitag: 354,25 EUR/t) stiegen. Sojaöl fiel jedoch um 0,5 % auf 777,65 EUR/t (Freitag: 781,30 EUR/t). Bei Palmöl zog der Fronttermin in Kuala Lumpur um 3,7 % auf EUR/t 680,62 (Freitag: 656,20 EUR/t) an. Auch bei Canola ging es in Winnipeg um 0,3 % auf 371,12 EUR/t (Freitag: 370,10 EUR/t) nach oben. Bei Rohöl legte der Dezembertermin für Brent um 1,1 % auf 54,09 USD/Barrel (Freitag: 53,51 USD/Barrel) zu, für WTI stieg er um 1,2 % auf 51,10 USD/Barrel (Freitag: 50,49 USD/Barrel). Preistreiber beim Raps waren Palmöl, Rohöl und der schwache Eurokurs von knapp über 1,07 USD/EUR (Freitag: 1,06 USD/EUR).

Wesentlichen Ausschlag für den höheren Rapspreis hatte die Verteuerung beim Rohöl. Die von den OPEC-Ländern beschlossene Drosselung der Rohölförderung um 1,2 Mio. Barrel/Tag auf 32,4 Mio. Barrel/Tag entspricht 3 %. Noch ist nicht sicher, ob Russland tatsächliche seine Fördermenge um 0,3 Mio. Barrel/Tag zurückführt. Sollte dies passieren, geht es beim Rohöl noch weiter nach oben, wobei die Preismarke von 60 USD/Barrel vermutlich in greifbare Nähe rücken sollte. Dies würde den Preis für Rapsöl mit nach oben ziehen, wobei Preisanstiege auf 430-440 EUR/t Raps keineswegs ausgeschlossen sind, jedoch möglicher Preisdruck von Sojabohnen und ein Rückschlag beim Palmöl mit berücksichtigt werden muss.

Aufwärts ging es auch bei Canola, nachdem StatCan die Canola-Ernte trotz der schwierigen Erntebedingungen in Alberta auf 18,4 Mio. t veranschlagte, gleichhoch wie im Vorjahr. Dies liegt deutlich unter den Erwartungen von 19,2-20,0 Mio. t zuvor. Laut Branchendienst Oil-World soll Kanada mit veranschlagten 10,1 Mio. t das Schwergewicht von insgesamt globalen Rapsexporten von 14,6 Mio. t stemmen. Dabei wird diese Saison die Eigenverarbeitung von Canola in Kanada stark zunehmen und China hat bereits hohe Mengen an Canola aus Kanada wegen der zwischenzeitlichen Abwertungstendenzen des beim chinesischen Renminbi Yuan (CNY) gekauft.

In Kanada stieg durch die anderenorts zugespitzte Rapsversorgung die Rapsverarbeitung nebst Exporten auf ein Rekordniveau von über 6,3 Mio. t gegenüber 5,9 Mio. t im Vorjahr. Die Exporte Richtung China nahmen stiegen seit Oktober, lagen aber wegen inzwischen beigelegten Exportstreitigkeiten (Besatzgrenzen) unter dem Vorjahresniveau. Dafür exportierte Kanada von August-Oktober 2016 gut 157.000 t Canola in die EU-28.
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