So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 366,25 EUR/t (Freitag: 366,50 EUR/t). Gleichzeitig sanken an der
MATIF der Februartermin um 0,75 EUR/t auf 370,50 EUR/t und der für Mai um 0,75 EUR/t auf 373,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Vormittag bei 1,1760 USD/EUR.
Etwas Druck kam von
Sojabohnen, wo der Fronttermin um 0,9 % auf 304,79 EUR/t (Freitag: 307,42 EUR/) sank. Sojaöl ging dagegen um 1,8 % auf 643,76 EUR/t (Freitag: 632,54 EUR/t) nach oben. Bei Palmöl zog der Fronttermin in Kuala Lumpur um 1,4 % auf 552,89 EUR/t (Freitag: 545,11 EUR/t) nach oben. Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin währungsbedingt um 0,9 % auf 337,07 EUR/t (Freitag: 340,15 EUR/t abwärts. Bei
Rohöl stieg der Fronttermin heute Vormittag für Brent um 1,8 % auf 58,41 USD/Barrel (Freitag: 57,37 USD/Barrel), der für WTI um 1,8 % auf 52,42 USD/Barrel (Freitag: 51,48 USD/Barrel).
Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) für Liefertermin im Oktober zuletzt bei 365,00 EUR/t (Freitag: 367,00 EUR/t) FOB Mosel, bei 367,00 EUR/t (Freitag: 367,00 EUR/t) FCO Hamburg, bei 371,00 EUR/t (Freitag: 370,00 EUR/t) FCO Neuss/Hamm und 369,00 EUR/t (Freitag: 369,00 EUR/t) FCO Mannheim. Für Liefertermin November/Dezember kostete Raps zuletzt rund 367,00 EUR/t (Freitag: 367,00 EUR/t) FCO Niederrhein.
Der
Rapsmarkt profitierte von festen Vorgaben aus Malaysia beim Palmöl und der Entscheidung der US-Umweltagentur
EPA darüber, das Biodieselmandat in den USA nicht wie ursprünglich geplant abzusenken. Die US-Umweltschutzbehörde hat am Freitag bestätigt, die Beimischungsanteile von Biokraftstoffen mindestens beizubehalten oder sogar noch zu erhöhen, was dem Rapsmarkt Auftrieb gab. Inwieweit die Trump-Regierung dabei mitspielt, ist noch nicht sicher. Diese Entscheidung, sowie auch geringe Biodieselimporte aus Argentinien und Indonesien in die USA, ließen die Terminkurse für Sojaöl weiter anziehen.
Das US-Handelsministerium hat wegen der Antidumping Steuern auf
Biodiesel Gespräche mit der argentinischen Regierung aufgenommen. Momentan gilt für Biodiesel aus Argentinien eine Steuer von 70,05 % und 50,71 % für Biodiesel aus Indonesien. Eine Wende könnte es in Bezug auf die US-Zölle für argentinischen Biodiesel geben, könnten die Import-Zölle wieder aufgehoben werden und anstelle dessen ein Mindestpreis-System in Kraft treten. Gerüchten zufolge plant Argentiniens Regierung womöglich die Einführung einer Exportsteuer auf Biodiesel, was Exporte in die USA attraktiver, in die EU dagegen unattraktiver machen könnte. Langsam ist der ganze Wirrwarr um Importzölle in den USA perfekt.
Bei Palmöl wird der Markt durch die aktuell enttäuschende Ernte in der Hochsaison, durch steigende Vorratsbestände und wechselnden Exportzahlen bestimmt. Leicht anziehende Terminkurse bei Palmöl reflektierten die zuletzt schwankenden Exportmengen Malaysias. Dabei wurde die globale Palmölerzeugung wie im Vormonat auf unveränderte 66 Mio. t geschätzt, jedoch die Vorräte leicht nach unten revidiert. Mit 10,8 Mio. t entsprachen diese im September rund 17 % des Jahresverbrauchs gegenüber 20,5 % im Fünf-Jahresmittel 2011-2015. Die Hoffnung auf eine verlängerte Kampagne der Hochsaison dämpft jedoch die Kursentwicklungen.
Im Fokus beim Rapsmarkt stand zunächst die Ernteentwicklung in Kanada, war die Canola-Ernte im Hauptproduktionsgebiet Saskatchewan bereits letzte Woche fast abgeschlossen gegenüber gut 80 % Fortgang im Vorjahr. Unsicher bleibt die Lage jedoch in Manitoba, wo noch größere Flächen Canola auf dem Halm stehen. Dabei erwartet StatsCan in Kanada eine Canola-Ernte von 19,7 Mio. t auf etwa Vorjahresniveau. Die Erträge sind deutlich niedriger als im Vorjahr, werden durch einen fast 18 % höheren
Anbau kompensiert. Weiterhin besteht sehr gute Nachfrage der einheimischen Industrie und im Export. Sobald der Erntedruck nachlässt, dürfte der Weg für Preissteigerungen bei Canola frei werden.
Die Ukraine hat eine
Rapsernte von 2,1 Mio.t gegenüber 1,3 Mio. t im Vorjahr eingebracht, ist aber wegen aggressiver Exportverkäufe von rund 1,37 Mio. t im Zeitraum Juli bis Ende September 2017 bereits weitgehend für Rapssaat ausverkauft, so dass deutlich weniger Importe ab Jahreswechsel zu erwarten sind.
Die Rapsernte in der EU-28 wird laut
EU-Kommission auf 22,1 Mio. t gegenüber 20,6 Mio. t im Vorjahr veranschlagt. Die Rapsverarbeitung soll bei 24,1 Mio. t Rapssaat nahezu auf der Vorjahreslinie bleiben. Derzeit rechnet der Branchendienst Oil-World mit Rapsimporten in die EU von 3,1 Mio. t gegenüber knapp 5,0 Mio. t im Vorjahr. Die Anfangsvorräte von 1,48 Mio. t sollen zum Ende des WJ 2017/18 auf 1,29 Mio. t absinken, was nur eine wenig knappere
Versorgung als im Vorjahr darstellen würde.