04.08.2017 | 16:14 | Warenterminbörse
Rapspreis hält sich bei 366,00 EUR/t - höhere EU-Rapsernte?Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt gerät derzeit in die Flanke höherer Ernteprognosen für die EU, angekündigter Niederschläge im trockenen Süden Kanadas und dem Druck bei Sojabohnen und Palmöl. Einzig Rohöl tendiert leicht fester. Der gestiegene Eurokurs verbilligt ukrainische Rapsimporte in die EU. |
KW 31: Entwicklung Rapspreis an der Matif (c) proplanta
So notierte der Fronttermin bei Raps in Paris zuletzt bei 366,00 EUR/t (Mittwoch: 366,25 EUR/t). Gleichzeitig fielen an der MATIF der Novembertermin um 0,75 EUR/t auf 368,25 EUR/t und der für Februar um 1,00 EUR/t auf 369,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1883 USD/EUR. Druck kam von Sojabohnen, wo der Fronttermin um 1,4 % auf 293,91 EUR/t (Mittwoch: 298,02 EUR/) fiel. Sojaöl ging um 1,9 % auf 619,29 EUR/t (Mittwoch 631,01 EUR/t) nach unten. Bei Palmöl sank der Fronttermin in Kuala Lumpur um 3,0 % auf 509,33 EUR/t (Mittwoch: 524,88 EUR/t). Bei Canola ging es in Winnipeg beim Fronttermin um 2,1 % auf 331,51 EUR/t (Mittwoch: 338,74 EUR/t) abwärts. Bei Rohöl stieg der Fronttermin heute Vormittag für Brent um 1,1 % auf 51,93 USD/Barrel (Mittwoch: 51,35 USD/Barrel), der für WTI um 0,5 % auf 48,95 USD/Barrel (Mittwoch: 48,71USD/Barrel). Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) ex Ernte zuletzt bei 364,00 EUR/t (Mittwoch: 364,00 EUR/t) FOB Mosel, bei 360,00 EUR/t (Mittwoch: 362,00 EUR/t) FCO Hamburg, bei 364,00 EUR/t (Mittwoch: 364,00 EUR/t) FCO Neuss/Hamm und 363,00 EUR/t (Mittwoch: 362,00 EUR/t) FCO Mannheim. Mit Prämien von 0 EUR/t für Juli/August ergibt sich derzeit ein Rapspreis von 361,00 EUR/t (Mittwoch: 364,00 EUR/t) FCO Niederrhein und 360,00 EUR/t (Mittwoch: 363,00 EUR/t) FCO Oberrhein, mit 9 EUR/t Prämie für Oktober/Dezember von 374,00 EUR/t (Mittwoch: 378,00 EUR/t) FCO Niederrhein.
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Der internationale Rapsmarkt geriet etwas unter Druck, nachdem der Sojakomplex weiter nachgab, in der EU eine höhere Rapsernte erwartet wird und Kanadas Trockenheit durch Regen relativiert werden könnte, verheißen aktuelle Wetterprognosen verbreitet Regen in der kanadischen Hauptanbauprovinz Saskatchewan. Doch dieser Regen muss erst fallen. Zuletzt hatte der Handel Kanadas Canola-Ernte von zunächst erwarteten 21,0 Mio. t auf 19,0 Mio. t, im Vergleich zu 18,4 Mio. t im Vorjahr, abgestuft. Das Exportvolumen bei Canola soll mit 11,2 Mio. t etwa gleichhoch wie im Vorjahr (11,0 Mio. t) liegen. Australiens Rapsernte wurde bekanntlich von 4,4 Mio. t bereits auf 3,3 Mio. t gesenkt, das Exportvolumen bei australischem Raps soll von 3,2 Mio.t im Vorjahr auf 2,6 Mio. t zurückfallen. Die Ernteaussichten zur EU-Rapsernte haben sich verbessert, nachdem gute Druschergebnisse in Frankreich sehr gute Ergebnisse lieferten, auch in Deutschland und Polen sowie in Rumänien mit guten Ernten gerechnet wurde In Frankreich liegen die Prognosen bei 4,9 - 5,3 Mio. t. In Deutschland wird von eher 4,8 Mio. t gegenüber 4,6 Mio. t und in Polen von 3,0 Mio. t gegenüber 2,2 Mio. t im Vorjahr ausgegangen. Aber noch steht viel Raps in Nord- und Ostdeutschland auf dem Halm, durch die Unwetterfolgen könnte sich das Ergebnis noch verschlechtern. Trotzdem geht der Handel von einer leicht höheren Rapsernte aus, soll diese von anfangs taxierten 21 Mio. t auf 22,2 Mio.t ansteigen. Auch wird ein Importbedarf der EU für Drittland-Raps von 4,0 Mio. t gegenüber 4,4 Mio. t in der letzten Saison erwartet. Der stark gestiegene Euro-Kurs auf über 1,19 USD/EUR verbilligt Rapsimporte in die EU. Tendenz: Der Rapsmarkt steht angesichts gefallener Sojapreise und Euro-bedingt niedrigerer Importpreise für Canola und ukrainischen Raps in die EU etwas unter Druck. Dabei bleibt die weitere Wetterentwicklung in Kanada vorerst abzuwarten. Kein Verkaufstermin für Raps.
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