Auch
Sonnenblumenöl gab gestern leicht in Rotterdam nach. Die heftigsten Auswirkungen für Raps gehen derzeit von der desolaten
Marktlage bei malaysischem und indonesischen Palmöl aus, dass wegen hoher Produktionsmengen, deutlich über dem Vorjahr, wo die Ernte wegen La Nina stark einbrach, und gleichzeitig hochgefahrener Importzölle Indiens auf natives und raffiniertes Palmöl, der Markt immer weiter einbricht. Durch die verhängten Importzölle auf
Biodiesel, egal ob aus Argentinien, Malaysia oder Indonesien, drückt das Palmölangebot auf weniger potenzielle Abnehmer in der Welt und das wird auch durch die Entscheidung Brüssels, die Palmölimporte aus Nachhaltigkeitsgründen zu vermindern, sich am
Weltmarkt noch verstärken.
Auch die Meldung ABARES, dass die kommende Canolaernte 2018/19 Australiens mit 4,0 Mio. t um 300.000 t höher ausfallen könnte als im Vorjahr, brachte den
Rapsmarkt etwas unter Druck, wollen die Australier die Canola-Anbaufläche um 120.000 ha ausdehnen.
Die Rapslager sind in der EU-28 anders als im Winter 2016/17 randvoll, mit 12,3 Mio. t übertreffen sie den Vorjahresstand um 2,5 Mio. t. Insofern bleibt der Preisspielraum für Raps in der EU vergleichsweise klein. Dabei muss die Ölmühlenindustrie keineswegs um Anschlussbedarf bangen, sollen die Endbestände per Ende Juni mit 2,0 Mio. t das Vorjahresniveau um 650.000 t übertreffen. Über
Frostschäden an
Winterraps wurde in Ostfrankreich, Deutschland und Polen bisher nichts bekannt, aber die Ergebnisse sind ohnehin erst nach der Frostperiode zu erwarten.
So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 351,75 EUR/t (Freitag: 357,50 EUR/t). Gleichzeitig fiel an der
MATIF der Augusttermin um 4,50 EUR/t auf 348,75 EUR/t, der für November um 4,25 EUR/t auf 351,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2411 USD/EUR.