Entwicklung Sojapreis an der CBoT. (c) proplanta
Für Auftrieb sorgten die beiden gestiegenen südamerikanischen Währungen, der brasilianische Real und der argentinische Pesos, welche die Wettbewerbssituation für US-Bohnen am Weltmarkt weiter verbesserten. Gleichzeitig zog die weitere Verteuerung bei Palmöl auch die Preise für Sojaöl mit nach oben. Palmöl erreichte heute mit 691 USD/t fob Indonesien ein 15-Monatshoch. Anhaltend trockenes Wetter gibt den Palmölkursen weiter Rückenwind nach oben.
Die argentinische Sojaernte wurde diese Woche allerdings von der Regierung auf 60,9 Mio. mt hochgesetzt, was die Terminkurse für Sojabohnen kurzfristig ins Minus drückte. Die Prognosen zur Flächenausdehnungen für Weizen und Mais zur neuen Ernte in Argentinien ließen die Sojapreise jedoch wieder nach oben ziehen. Analysten prognostizieren einem Rückgang von 0,9-1,3 auf 19,4 Mio. ha. Bei normaler Witterung würde die Produktion um mind. 2,0-3,0 Mio. t zurückgehen.
Die argentinische Sojaernte war am Wochenende zu 8% geerntet und die guten Sojaerträge bestätigten sich weiterhin. Die brasilianische Sojaernte war am Wochenende zu 64% abgeschlossen, rund 60-70% der Sojaernte haben die Farmer an den Handel verkauft. Vor allem die Aussicht auf steigende Sojaexporte nach China, die im laufenden Wirtschaftsjahr bis Mai gut 85 Mio. t erreichen sollen, hielten den Sojapreis auf relativ stabilen Kurs.
Noch etwas unklar ist die Lage bei der Aussaat von US-Sojabohnen. Nachdem die Sojapreise doch spürbar anzogen, könnte der Anbau in den USA größer ausfallen als erwartet. Während im Vorjahr 33,47 Mio. ha Sojabohnen in den USA angebaut wurden, liegt die Erwartung derzeit bei 33,61 Mio. ha. Sollte morgen der USDA-Report eine höhere Anbauschätzung bringen, könnte dies den Sojapreis kurzfristig unter Druck bringen.
Fazit: Die Sojapreise haben erneut etwas zugelegt. Allerdings wird der Exportdruck aus den USA, Brasilien und aus Argentinien weiter zunehmen. Insofern sind vorerst keine durchgreifenden Preisänderungen bei Sojaschrot zu erwarten, es sei denn, der Eurokurs gäbe nach.