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04.05.2016 | 17:30 | Warenterminbörsen 

Soja-Preise im Minus: Fonds machen Kasse

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Terminkurse bei Soja sind in dieser Woche bei zwar hohen Kursschwankungen nur moderat um 0,3 % in Chicago angestiegen. Ähnlich wie bei Weizen und Mais machten die Fonds gestern kräftig Kasse.

Sojapreise
(c) Norman Chan - fotolia.com

Dabei wurde der Sojapreis hauptsächlich durch eine geringere Verfügbarkeit von argentinischem Sojaschrot getrieben, weil Regen und Überschwemmungen die Sojaernte dort extrem verzögerten. Der Erntefortschritt lag Anfang de Woche bei 26 % gegenüber 63 % im Vorjahr extrem zurück. Der Analyst Informa Economics senkte daher gestern seine Prognose für die argentinische Sojaernte von 59,5 Mio. t um 7,6 % auf 55 Mio. t.

Reports argentinischer Wetterdienste zufolge könnten sogar 9 Mio. t Sojabohnen in Argentinien durch Überschwemmungen vernichtet worden sein. Dies setzt den weltgrößten Hersteller von Sojaschrot außer Kraft. Weil Argentinien der größte Produzent von Sojaschrot ist, führen Bedenken über Versorgungsengpässe zu Hamsterkäufen bei Sojaschrot. Auch setzte Informa die brasilianische Sojaernte um 0,4 % auf 101,1 Mio. t nach unten, was immer noch eine gigantische Ernte bedeutet.

Sensationell ist aber die Exportentwicklung Brasiliens bei Sojabohnen, gilt die Ernte bereits als überverkauft. Die brasilianischen Sojabohnenexporte erreichten im April 2016 eine neue Rekordmenge von über 10,1 Mio t. In Brasilien ist die Sojaernte durch die anhaltenden Regenschauer ebenfalls noch nicht vollständig abgeschlossen. Durch die dort aggressiven Exporte bis Ende April 2016, werden einerseits geringere Soja-Lagerbestände (6-7 Mio. t) und andererseits schwächeres Exportpotential im restlichen Saisonverlauf als im Vorjahr erwartet. Genau diese Kluft könnte den USA in der restlichen Vermarktungssaison, aber auch bis zur nächsten südamerikanischen Ernte im Frühjahr 2017 zu Gute

Davon profitieren die USA, die im weiteren Marktverlauf auch auf geringere Konkurrenz Argentiniens treffen werden. Diese Woche war allerdings wenig davon zu spüren, fielen die Exportanmeldungen für US-Sojabohnen mit nur 151.000 t mehr als enttäuschend aus. Jedoch könnte der schwächere US-Dollar noch für einige Überraschungen am Markt sorgen. Auch die Sojaaussaat kommt in den USA zügig voran, das USDA meldete vorgestern Abend einen Fortschritt von 8 % gegenüber 6 % im fünfjährigen Durchschnitt.

Mehr Konkurrenz bei Sojabohnen ist künftig vom Schwarzmeer zu erwarten. In der Ukraine liegen die derzeitigen Ernteprognosen für das WJ 2016/17 mit 4,3 Mio. t um 7,5 % über dem Vorjahresniveau, die ukrainischen Sojaexporte sollen auf 2,3 Mio. t ansteigen.

Fazit: Die Sojapreise zeigen tendenziell weiter nach oben. Trotz Exportdruck läuft der Absatz aus Nord- und Südamerika hervorragend. Die Wetterkapriolen in Argentinien dürften den Markt für Sojaschrot vorerst weiter nach oben katapultieren. Danach übernehmen die USA die nahezu alleinige Regie über den Sojamarkt.
proplanta
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