So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 359,10 EUR/t (Freitag: 359,30 EUR/t), der Maitermin bei 362,95 EUR/t (Freitag: 363,05 EUR/t). Für Kursschwäche bei Sojabohnen in den USA sorgte zunächst ein rapider Rückgang bei Exporten für US-Sojabohnen, erreichten diese mit 539.400 t gegenüber 979.600 t in der Vorwoche und 348.900 t zuvor ein deutlich schlechteres Ergebnis als in der Vorwoche.
Auch in der kommende Woche ist wenig Raum für Preiseuphorie am Sojamarkt, drohen erneut Exporteinbrüche Ende Januar, beginnen dann die Feierlichkeiten „Chinese New Year“, wo China traditionell weniger Soja aus den USA ordert. Große Unsicherheit herrscht über die Handelspolitik mit China, auch über die Beziehungen mit Mexico, das nach China und Kanada der drittgrößte Handelspartner mit Agrargütern für die USA ist, nachdem das Transatlantische Handelsabkommen TPP aufgekündigt und die Neuordnung der Nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA angekündigt wurde sowie der Bau einer Mauer zu Mexiko beschlossen wurde, ist Mexiko ein wichtiger Importeur von Rind- und Schweinefleisch aus den USA.
Guten Nachrichten kommen aus Südamerika. Die Wetterbedingungen in Argentinien verbesserten sich deutlich und die Sojaprognose aus Buenos Aires ist etwas höher als erwartet. Dabei sollen laut Argentiniens Regierung 650.000 ha Bohnen von
Überschwemmungen betroffen sein. Die Börse Buenos Aires hat ihre letzte Produktionsprognose mit 53,5 Mio. t bekanntgegeben, lag die Schätzung zuvor bei 52,5 Mio. t und lagen andere Prognosen teils bei 50-52 Mio. t. Mehr als kompensiert wird „Argentiniens Sojaausfall“ ohnehin durch die rekordverdächtige Sojaernte Brasiliens, die vom Getreideamt Conab zuletzt auf 103,8 Mio. t und dem Statistikamt IBGE sogar auf 104,9 Mio. t gegenüber 96,5 Mio. t im Vorjahr hochgesetzt wurde. Dies würde ein Plus von 7,5 Mio. t bedeuten und den Verlust Argentiniens von womöglich 3,5 Mio. t locker kompensieren.
In Brasilien werden die Sojabohnen im Hauptanbaugebiet Mato Grosso bereits geerntet. Der Erntefortschritt lag zuletzt bereits bei 15 %. Ausgerechnet in diesen Gebieten treten vermehrt Niederschläge auf, wodurch Ernteunterbrechungen resultieren. Seit letzter Woche werden im Hauptanbaugebiet Mato Grosso wieder die Zufahrtsstraßen zu den Häfen blockiert, so dass die Exportverladungen verzögert werden. Aber die Spielchen sind in Südamerika bekannt.
Tendenz: Die Sojapreise setzten ihren Abwärtstrend weiter fort. Die fehlende Präsenz Chinas wegen der bevorstehenden Feierlichkeiten „Chinese New Year“ dürften Markt weiter einbremsen. Brasiliens
Rekordernte bei Sojabohnen dürfte erheblich Marktdruck entwickeln. Entscheidend für den Markt bleibt auch die Frage, wie sich die Sojanachfrage Chinas weiter entwickelt.