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04.11.2016 | 18:02 | Warenterminbörse 

Sojabohnen geben auf 325,75 EUR/t nach

Stuttgart/Paris/Chicago - Am Sojamarkt ging es nach dem Kursverfall im Verlauf der Woche wieder aufwärts, aber die Kursverluste konnten noch nicht wettgemacht werden. Vor allem der gesunkene Rohölpreis sowie höhere Ernteaussichten für Sojabohnen in den USA drückten die Terminkurse. Der Fronttermin in Chicago notierte bei 325,75 EUR/t (Mittwoch: 328,60 EUR/t).

Sojabohnenpreis Tendenz
(c) flariv - fotolia.com

Dabei entwickelte sich in den USA der Export von US-Sojabohnen diese Woche wieder prächtig, realisierte der Handel immerhin Exporte an US-Bohnen von über 2,51 Mio. t gegenüber einem Ausfall letzte Woche und knapp 2 Mio. t zuvor. Der Rückfall wirkte wie eine kalte Dusche am Markt.

Jetzt fasst der Handel neuen Mut, das Exportvolumen zumindest auf dem Niveau zu halten, was dem Markt mehr Auftrieb verschaffen sollte. China ist wieder am Markt. Jedoch trüben höhere Ertragsschätzungen bei Sojabohnen den Erwartungshorizont nach oben kräftig ein. Neben dem Analyst FC Stone erhöhte nun auch Informa Ecomics seine Prognosen von 51,6 bushel/acre auf 52,4 bushel/acre. Dass es zu einer Korrektur der US-Sojabohnenernte nach oben kommt, ist kaum mehr auszuschließen, dennoch ist ungewiss, in welchem Ausmaß diese stattfinden wird.

Ungewöhnlich früh machen sich die Wettermärkte bei Sojabohnen in Südamerika in der neuen Saison bemerkbar. Letzte Woche spielte das Wetter wieder einmal verrückt in Brasilien und Argentinien mit ungewöhnlich hohen Niederschlägen in den Provinzen Cordoba und Santa Fe bzw. in der Provinz Rio Grande. Trotzdem kam die Aussaat von Sojabohnen gut voran. In Brasilien sind laut AgRural bereits 41 % der Bestände gepflanzt sind, gegenüber 31 % zum gleichen Vorjahreszeitraum und 40 % im Fünf-Jahresmittel. Im Hauptanbaugebiet Mato Grosso wurden 25 % der Sojaanbauflächen in nur einer Woche gedrillt, wurden bisher 67 % der Flächen ausgestellt. Dabei wollen die Farmer vermehrt auf frühreife Sorten zurückgreifen, um im kommenden Frühjahr zeitiger am Markt mitzumischen, was einen höheren Preisdruck im kommenden Frühjahr induzieren könnte.

In Argentinien wurden knapp 4 % der Bestände gesät, gegenüber 5 % im Fünf-Jahresmittel.  Während in Brasilien das Wetter trocken bleiben soll, werden in Argentinien wiederkehrende Niederschläge erwartet. Vor allem Brasilien versucht über aggressive Preispolitik Exportaufträge nach China zu sichern. Brasiliens Handelsministerium veröffentlichte Mitte der Woche Exportdaten, wonach Brasilien im Oktober 998.191 t Sojabohnen gegenüber 1.443.401 t im September und 2.594.061 t im Oktober 2015 exportierte. Zudem wurden 720.000 t Sojaschrot gegenüber 141.601 t im September und 1,4 Millionen t im Oktober 2015 exportiert. Brasilien exportierte im Oktober weniger Sojabohnen, dafür aber deutlich mehr Sojaschrot.

Trotz der aggressiven Bemühungen, veranschlagt der Sojahandel in den Lagern der Brasiliens, Argentiniens und Uruguays noch 10-12 Mio. t Sojabohnen, die bis zur neuen Ernte noch abgebaut werden könnten. Der Druck wächst zum Jahreswechsel, werden laut USDA für Argentinien Sojaernten von 57 Mio. t und für Brasilien von aktuell 102 Mio. t (plus 1 Mio. t) erwartet, gegenüber 56,8 Mio. t bzw. 96,5 Mio. t im Vorjahr. Dies könnte die Alleinherrschaft der USA bei Sojabohnenexporten empfindlich früh brechen.

Tendenz: Der Exportanstieg dürfte den Sojabohnen etwas Auftrieb geben, vor Veröffentlichung des neuen WASDE-Report schalten die Bohnen wieder den Rückwärtsgang ein.
proplanta
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