26.08.2016 | 18:05 | Warenterminbörse
Sojabohnen gehen auf 324,90 EUR/t zurückStuttgart/Paris/Chicago - Bei Sojabohnen ging die Preisentwicklung wieder leicht nach unten, nachdem der Internationale Getreiderat (IGC) in London seine Prognose kräftig anhob und auch die Pro Farmer Crop Tour deutlich höhere Schoten pro Sojapflanze in verschiedenen US-Bundesstaaten feststellte, zeigen die Pflanzen teils sehr hohe Hülsenzahlen. |
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Dabei fiel der Fronttermin in Chicago seit der Wochenmitte bis kurz vor dem Wochenende um 1,05 EUR/t auf 324,90 EUR/t, in der Vorwoche lag der Preis höher bei 334,55 EUR/t.
Zunächst lieferte die IGC-Prognose über einen Anstieg der Weltproduktion bei Sojabohnen um 5 Mio. t auf 326 Mio. t gegenüber dem Vormonat ein bearishes Signal für den Markt. Dabei wurde die US-Sojaernte um 4 Mio. t auf 109 Mio. t hochgesetzt, was letztlich über die USDA-Prognose bereits am Markt eingepreist war. Im Ergebnis zeigten die Feldbegehungen der Pro Farmer Crop Tour, dass die Anzahl der Schoten bei Sojabohnen deutlich hoher ausfallen als im Schnitt der Jahre, was zusätzlich höhere Erträge erwarten lässt. Die Crop-Ratings in den USA zeigten die Sojabohne in einem hervorragenden Zustand, 72 % der Pflanzen werden mit gut bis hervorragend bewertet. Erfreulich hoch waren dagegen die Exportzahlen bei US-Sojabohnen, die mit 2,05 Mio. t weit über die Erwartungen hinausgingen.
Dabei machen sich jetzt die starken Exporteinbrüche Brasiliens und Argentiniens am Sojamarkt bemerkbar, können die USA beim Export aus dem Vollem schöpfen. Für den Zeitraum Juli-Dezember wird ein Rückgang der südamerikanischen Exporte von 29,2 Mio. t im Vorjahr auf 22,0 Mio. t erwartet. Die stärksten Einbrüche werden in Brasilien um 6,2 Mio. t, in Argentinien 0,5 Mio. t und in Uruguay um 0,3 Mio. t erwartet. Dabei werden die argentinischen Sojaanbauer bewusst Bohnen zurückhalten, um noch von der geplanten Senkung des Exportzolls von 30 auf 25 % zum Ende dieser Vermarktungssaison zu profitieren. Die argentinischen Farmer halten auch aus Sorge vor Inflation derzeit ihre Ware zurück, um weniger Währungsrisiko einzugehen. Auch spekulieren sie auf höhere Sojapreise, weil China die Importe von DDGs verringern will, was höhere Sojanachfrage bedeutet.
Fazit: Die IGC-Prognose drückte die Sojabohnen wieder nach unten. Hohe Exportzahlen bei US-Bohnen und weniger Angebotsdruck aus Südamerika sprechen aber prinzipiell für eine stabile Performance.
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