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30.11.2016 | 18:40

Sojabohnen steigen auf 360,00 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt profitierte weiterhin von der ausgezeichneten Exportentwicklung bei US-Sojabohnen und erhielt auch Unterstützung vom Rohöl,  kauft China wegen Abwertung des chinesischen Renminbi Yuan (CNY) zunehmend mehr Sojabohnen und Sojaschrot ein, lenkt aber die Einkäufe vermehrt auf Südamerika.
Sojabohnenpreis
(c) Norman Chan - fotolia.com

Höher angekündigte Beimischungsmandate für Biokraftstoffe in den USA treiben Sojaöl in die Höhe. Mehr Preisdruck am Sojamarkt droht jedoch aus Südamerika. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 360,00 EUR/t (Freitag: 355,87 EUR/t).

In den USA kocht weiter die Nachricht darüber, dass der neu gewählte US-Präsident Donald Trump die Beimischungsquoten für Ethanol und Sojaöl im Kraftstoff anheben will, auch den Sojamarkt hoch. Dabei kommt die Entscheidung genau zum richtigen Zeitpunkt, haben die USA gerade eine Rekordernte bei Sojabohnen eingefahren und steht die nächste Rekordernte aus Südamerika bereits vor der Tür. In den USA werden immerhin 25 % der Sojaproduktion zu Biodiesel verarbeitet. Laut US Environmental Protection Agency (EPA) soll dadurch die Biosprit-Produktion von 18,11 Mrd. Gallonen um 6,5 % auf 19,28 Mrd. Gallonen in 2017 steigen. Dies beförderte den gesamten Sojakomplex nach oben. Dies steht im konträren Gegensatz zur EU-28, will Brüssel die Biokraftstoffe der ersten Generation von etwa 7 % auf 3,8 % zurückführen.

Noch besteht einige Skepsis zu den Plänen, halten Analysten die Ankündigungen in den USA für Schnellschüsse, aber das bleibt abzuwarten. Zudem sorgten erneut hohe Exportzahlen für Kurssprünge bei US-Sojabohnen, erreichten die Exporte an US-Sojabohnen in der Vorwoche mit 1.898.600 t gegenüber 1.418.700 t in der Vorvorwoche und nur 1,0 Mio. t zuvor ein gutes Ergebnis. Auch lagen die Mengen bei den wöchentlichen Exportinspektionen mit 2.090.724 t deutlich über den Erwartungen. Der Exportmarkt für Sojabohnen brummt. Dabei veranlasste der Kurseinbruch beim chinesischen Renminbi Yuan (CNY) auf den tiefsten Stand seit acht Jahren die Exporteure zur Sorge, weil die US-Sojaexporte nach China wegen des hohen US-Dollars womöglich einbrechen könnten. Immerhin gehen aktuell 78 % der US-Sojabohnen nach China.

In einer Studie der Rabobank kommen die Analysten zur Erkenntnis, dass die Nachfrage Chinas erneut um 3,5 % auf 89-91 Mio. t Sojabohnen steigen könnte. Das CNGOIC (China National Grain and Oils Information Center) taxierte den Import-bedarf Chinas für die laufende Kampagne auf 85 Mio. t, das USDA prognostizierte diesen mit 86 Mio. t etwas optimistischer, was einer Steigerung von 3,5 Mio. t zum Vorjahr entspräche. Der Branchendienst Oil-World geht nur von nachhaltigen Preissteigerungen bei Sojabohnen aus, sofern die hohen Sojaprognosen in Südamerika noch einbrechen, bisher spricht alles für neue Rekordernten dort. Preisdämpfend wirkte die Prognose des USDA darüber, dass die Sojaproduktionsfläche in den USA im kommenden Jahr um 2 % zulegen könnte.
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