Dies löste heute eine
Kursrallye an der CBOT aus. 2014 lag die Weizenanbaufläche in den USA noch bei 42,409 Mio. acres (17,162 Mio. ha), 2015 bei 39,461 Mio. acres (15,969 Mio. ha).
Der Anbau von Hard Red Winter wird auf 26,5 Mio. acres, der von Soft Red Winter auf 6,72 Mio. acres und der von White Winter auf 3,43 Mio. acres taxiert. Der Anbau von Durum soll auch 2016 weiter zulegen, wichtige Abnehmer hierfür sind Länder im Nahen Osten.
Doch für die laufende Saison bleiben die Preisaussichten vorläufig eher gedämpft. Denn das USDA veranschlagte die Welternte für Weizen mit 735,39 Mio. mt um 0,48 Mio. mz höher im Dezember. Gleichzeitig wurde die Verbrauchserwartung um 1 Mio. mt gekappt, sodass die ohnehin sehr hohen Weltvorräte bei Weizen noch weiter zunehmen.
Weltproduktion Weizen
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2014/15
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2015/16
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Veränderung %
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USA
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55,15
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55,84
|
1,25%
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Argentinien
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12,5
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10,5
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-16,00%
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Australien
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23,67
|
26
|
9,84%
|
Kanada
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29,42
|
27,6
|
-6,19%
|
EU
|
156,53
|
157,98
|
0,92%
|
Brasilien
|
6
|
5,6
|
-6,67%
|
China
|
126,21
|
130,19
|
3,15%
|
Mittl. Osten
|
17,37
|
17,86
|
2,82%
|
Nordafrika
|
16,9
|
20
|
18,34%
|
Pakistan
|
25,98
|
25,48
|
-2,00%
|
Indien
|
95,85
|
88,94
|
-7,21%
|
FSU-12
|
112,73
|
117,53
|
4,26%
|
Russland
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59,08
|
61
|
3,25%
|
Kasachstan
|
13
|
14
|
7,69%
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Ukraine
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24,75
|
27
|
9,09%
|
Welt
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725,91
|
735,39
|
1,30%
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Quelle: USDA
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USA: Welternte für Mais deutlich geringer – Dürre in Südafrika
Für einige Überraschung sorgte die von 973,87 Mio. mt auf 967,93 Mio. mt nach unten korrigierte Maisprognose des USDA gestern Abend. Der Rückgang ist auf die Trockenheit Südafrikas zurückzuführen, wo die Maisernte um 4 Mio. mt auf nur 8 Mio. mt sinken soll. Geringer sind die Ernten danach auch in China um 0,5 Mio.mt und in den USA um 1,3 Mio. t , während die Ukraine trotz der Spätsommertrockenheit ein um 0,5 Mio. mt höheres Ergebnis realisierte.
In der EU blieb die Maisernte unverändert bei 57,75 Mio. mt. Dadurch sinken auch die globalen Maisbestände um 4 Mio. mt auf 966,22 Mio. mt, weil der Verbrauch nahezu konstant bleibt. Dies dürfte den Preiskorridor für Mais etwas nach oben verbreitern. Allerdings bereitet die Preisentwicklung bei Ethanol Sorge für die Maisverarbeitung. Denn der niedrige Rohölpreis macht die Ethanolverarbeitung unwirtschaftlich.
Argentinien: Börse schraubt Ernteprognosen für Weizen nach oben
In Argentinien hob die Buenos Aires Exchange ihre Prognose für kommende Weizenernte um 0,6 Mio. t auf 10,1 Mio. mt an. Das USDA geht sogar von 10,5 Mio. ha aus. Grund hierfür sind bessere Ertragserwartungen im Hauptanbaugebiet der südlichen Provinz von Buenos Aires. Die Weizenernte Argentiniens, die zu fast 90% beendet ist, soll ha-Erträge von 2,96 Mio. mt erreichen, zuvor lagen die Prognosen bei 2,8 Mio. mt. Damit verfehlt die Weizenernte aber das Vorjahresergebnis von 11,75 Mio. mt um 14 %.
Der Anbaurückgang in Argentinien ist eine Folge der verfehlten Exportpolitik der früheren Regierungschefin Christina Fernández de Kirchner, wird aber jetzt reformiert vom neuen Regierungschef Mauricio Macri. Durch Abwertung des Peso, stärkere Exportausrichtung und Verringerung der Exportsteuern, will Argentinien stärker vom Weltmarkt profitieren. Dabei veranschlagt der Handel die Exporte auf 4-5 Mio. mt. Allerdings haben hohe Regenfälle zur Verschlechterung der Eiweißqualität geführt. Dies dürfte den Mengenspielraum für argentinischen Weizen mit mindestens 12,5 % eher begrenzen. Rund 9 % der Weizenfläche kann nur verspätet geerntet werden.
Brasilien: Nasse Weizenernte bedeutet Importbedarf
Brasilien ist mit knapp 6 Mio. mt Weizenproduktion unbedeutend für den internationalen Weizenhandel. Aber die hohen Niederschläge lassen befürchten, dass die geerntete Qualität dort nicht Mahlzwecken genügt. Deshalb könnte Brasilien einen höheren Importbedarf haben, der auch durch das Nachbarland Argentinien mit hohem Weizenanbau, aber ähnlichen Qualitätsproblemen, nicht gedeckt werden kann und daher von den USA geliefert werden muss. Dies lässt Exporthoffnungen der US-Exporteure aufkeimen, wodurch der Weizenpreis Auftrieb erhält.
Russland und Ukraine: Arktische Kältewelle in Sicht?
Dass die Weizenaussaat in Russland, in der Ukraine und auch in osteuropäischen Ländern durch die letztjährige Spätsommertrockenheit schlecht oder gar nicht auflief, ist bekannt. In Russland sind rund 15 % der Weizenanbaufläche durch Trockenheit gefährdet, in der Ukraine ist der Anteil noch höher. In Russland ist es die Regel, dass schlechter Saatenaufgang mit Sommerweizen nachgedrillt wird. Sommerweizen bringt aber schwächere Erträge. Nun könnte sich die Lage in Russland durch trockenkalte Witterung noch verschärfen, wenn extreme Kahlfröste zu erheblichen Umbruchschäden führen.
Die Prognosen US-amerikanischer und auch europäischer Wetterdienste deuten auf eine ausgedehntere Kältewelle Ende Januar hin. Dies könnte noch zu beträchtlichen Preisanstiegen bei Weizen bis zum Frühjahr führen, sofern es zu stärkeren Auswinterungsschäden kommen sollte. Durch die bisher milde Winterwitterung ist das Wintergetreide wenig abgehärtet und somit frostempfindlicher als in Jahren mit gleichmäßig kälteren Temperaturen.