In den USA verschlechterte der stärkere US-Dollar zuletzt die Exportchancen für US-Mais und sorgte für Verstimmung der Exporteure in den USA. Dabei lagen die letzten US-Exportzahlen mit 934.400 t immerhin am oberen Ende der Erwartungen (0,6-1,0 Mio. t).
Auch die US-Ethanolerzeuger konnten mit ihrer Produktion von 994.000 Barrel/Tag, die höchste seit sechs Wochen, den Ausstoß leicht steigern. Aber die Exportmengen bei US-Mais reichen vorläufig nicht aus, um einen weiteren Anstieg der US-Maisvorräte zu vermeiden. Laut
USDA werden zum Saisonschluss 46,7 Mio. t Maisvorräte in den USA lagern, gegenüber 44 Mio. t im Vorjahr. Das ist ein Anstieg um 2,7 Mio. t bzw. 6,1 %. Zudem wächst der Druck durch brasilianische Maisernte, die mit 87,3 Mio. t um 1,7 Mio. t höher ausfallen könnte, als zuvor erwartet wurde. Grund sind die guten Wachstumsbedingungen in Brasilien. Die Prognose zur
Maisernte Argentiniens wurde dagegen bei 25 Mio. t belassen.
Die Ankündigung Chinas, seine immens hoch aufgebauten Maisberge durch verringerte Importe und geringe
Maispreise, die auch weniger Anbaureiz zur kommenden Ernte bieten sollen, radikal abbauen zu wollen, sorgte für große Besorgnis bei US-Exporteuren. Das USDA prognostiziert die Endvorräte Chinas bei Mais bis zum Ende des Wirtschaftsjahres auf 111,5 Mio. mt, gegenüber 100,5 Mio. mt im Vorjahr und 81,3 Mio. mt davor. Dadurch steigen die Vorräte auf 51,6 % des Verbrauchs, das ist gewaltig.
In Europa sorgen höhere Anbauprognosen für Russland und die Ukraine für Aufsehen. Nach Angaben des russischen Agrarministeriums soll der
Maisanbau von 2 Mio. ha auf 3 Mio. ha ausgedehnt werden, das ist ein Anstieg von 50%. Verlautbarungen zufolge wäre dies eine Reaktion auf übervoll mit Weizen versorgte Weltvorräte. Auch in der Ukraine war die Herbstaussaat wegen der Trockenheit eine Katastrophe. Daher wird der Anbau von Sommerungen wie vor allem Sonnenblumen, Mais und Sojabohnen noch einmal kräftig gegenüber dem Vorjahr zulegen. Vorerst gibt es aber wenig Hoffnung auf steigende Maispreise.