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04.10.2018 | 19:32

Weizenpreis bleibt bei 201,25 EUR/t - Russlands sanitäre Kontrollen bremsen das Exporttempo am Schwarzmeer ein

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt legte einen Zickzack-Kurs hin, treiben ein gedrosseltes Exporttempo Russlands, eine Missernte Australiens sowie Extremregenmeldungen in den USA den Markt nach oben, setzten anderseits verbesserte Erntebedingungen Nordostrusslands, hohe Weizenlagerbestände in den USA, sowie schwache Exportergebnisse der EU-28 die Preise temporär unter Druck.
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(c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 165,19 EUR/t (letzten Freitag: 162,32 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 201,25 EUR/t (Freitag: 200,75 EUR/t), für März bei 204,25 EUR/t und für Mai bei 205,50 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1500 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Oktober zuletzt bei 199,00 EUR/t (Freitag: 200,00 EUR/t) FCA Rouen, rund 204 EUR/t (Freitag: 205,00 EUR/t) Hamburg/Rostock, rund 212,00 EUR/t (Freitag: 212,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 215,00 EUR/t (Freitag: 215,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 200,00 EUR (Freitag: 202,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 1,00-2,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für September bei 206,00 EUR/t (Freitag: 207,00 EUR/t) FCA Hamburg. Futterweizen wurde für Liefertermin Oktober um 215,00 EUR/t (Freitag: 215,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 210,00 EUR/t (Freitag: 210,00 EUR/t) FCA Holland, rund 204,00 EUR/t (Freitag: 205,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 205,00 EUR/t (Freitag: 205,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 200,00 EUR/t (Freitag: 200,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt.

In den USA gab es im Wesentlichen drei Argumente für steigende Weizenpreise. Die Einigung über das neue Freihandelsabkommen „USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA)“ mit hoher Tragweite für die Wirtschaft auf dem nordamerikanischen Kontinent, ist Mexiko der größte Importeur für US-Mais und US-Schweinefleisch, ein bedeutender für US-Sojaschrot. Der zweite Faktor betraf die Exportentwicklung, ex-portierten die USA mit 675.100 t letzte Woche mehr Weizen als in der Vorwoche von 468.400 t und 387.600 t zuvor. Auch die Exportinspektion lieferte ein gutes Ergebnis.

Der dritte Faktor, der NASS-Report, bestätigte zwar höhere US-Weizenbestände, lagerten mit 2,38 Mrd. Bushel um 5 % mehr US-Weizen als im Vorjahr in den USA, doch waren die Erwartungen höher, sodass das Ergebnis im Markt versiegte. Dabei erwartet US-Handel, dass Russland sein Exporttempo stark herunter fahren muss, weil der exportierbare Weizenbestand von 38,0 Mio. t im Vorjahr auf maximal 30-33 Mio. t zurückfällt. Zuletzt drohte Russlands Aufsichtsbehörde damit, den Betrieb von 30 Getreideterminals in wichtigen Exportregionen auszusetzen, um sanitärer Missstände zu beheben. Einen weiteren Aspekt lieferte das Wetter, kursieren Wettermeldungen über exzessive Regenfälle im Mittleren Westen der USA, soll es zehn Tage zu erheblichen Regenfällen in weiten Teilen der USA kommen., was die die Kurse in Chicago nach oben trieb. Dabei war die Aussaat von US-Winterweizen zuletzt mit 43 % durchschnittlich fortgeschritten.

In Australien zeichnet sich eine Missernte ab, gehen Analysten dort von einem Ernteergebnis von 17-18 Mio. t Weizen aus und veranschlagten nur 8-9 Mio. t Exporte, im Vergleich zu 14 Mio. t der USDA-Prognose, was die australischen Weizenpreise hoch katapultierte. Den Markt belastend wirkte die Schätzung für Kanadas Weizenernte, erwartet StatsCan ein Ergebnis von 31,0 Mio. t gegenüber 28,9 Mio. t noch im August, dabei standen in den nördlichen Prärien noch 40 % Weizen auf dem Halm und es gibt bereits mehr Schnee als im Vorjahr.
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