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20.06.2018 | 16:04

Weizenpreis bricht auf 171,75 EUR/t ein - Handelskrieg zwischen USA und China setzt Märkte massiv zurück

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt geriet durch die Eskalation des Zollkonflikts zwischen den USA und China, der längst die Dimension eines Handelskrieges erreichte, massiv unter Druck.
Weizenpreis bricht ein
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Entwicklung Matif-Weizenpreis (c) proplanta

Die USA verhängten 25 % Einfuhrsteuer auf chinesische Importgüter im Wert von 200 Mrd. USDA, China reagierte mit Zöllen auf 659 US-Produkte wie Fleisch, Gemüse, Soja, Whiskey, Tabak und Autos. Der Handelsstreit löste eine Verkaufswelle der US-Fonds aus, wodurch die Terminkurse in Chicago und Paris einbrachen.

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 154,08 EUR/t (Mittwoch: 165,25 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 171,75  EUR/t (Mittwoch: 183,50 EUR/t), für DEZ bei 176,25 EUR/t und für MRZ bei 179,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1560 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Q2/18 zuletzt bei 168,00 EUR/t (Mittwoch: 180,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 176,00 EUR/t (Vorwoche Mittwoch: 179,00 EUR/t) FCA Hamburg/Rostock, rund 176,00 EUR/t (Mittwoch: 180,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 182,00 EUR/t (Mittwoch: 182,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 172,00 EUR (Mittwoch: 173,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 2,00-5,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für Q2/18 bei 180,00 EUR/t (Mittwoch: 184,00 EUR/t) FCA Hamburg. E-Weizen (14,5/280/77) kostete zuletzt 177,00 EUR/t (Mittwoch: 180,00 EUR/t) ab Station Thüringen.

Futterweizen wurde für Liefertermin Q3/18 um 179,00 EUR/t (Vorwoche Mittwoch: 183,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 180,00 EUR/t (Mittwoch: 181,00 EUR/t) FCA Holland, rund 174,00 EUR/t (Mittwoch: 176,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 174,00 EUR/t (Mittwoch: 176,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 172,00 EUR/t (Mittwoch: 173,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt.

In den USA setzte der eskalierte Zinskonflikt zwischen den USA und China weite Teile des Rohstoffmarktes unter Druck. US-Handel und Fondsmanager erwarteten zuletzt eine spürbare Verlangsamung des Welthandels, was die US-Fonds dazu veranlasste, Terminkontrakte für Weizen, Mais und Soja glattzustellen, Long-Positionen aufzulösen, was Chicago heftig unter Druck brachte.

Ab 6. Juli erheben die USA um 25 % höhere Importzölle auf Einfuhren aus China im Warenwert von 200 Mrd. USD, China parierte mit Importzöllen auf 659 US-Produkte wie Fleisch, Gemüse, Soja, Whiskey, Tabak und Autos, US-Präsident drohte weitere Zölle gegen China an, sofern China weitere Vergeltungsmaßnahmen mit ins Spiel bringt. Auch Russland verhängte jüngst Importzölle gegen die USA, die Zollspirale ist vollends im Gang. Das bedeutet weniger US-Exporte und damit steigende US-Lagerbestände.

Zudem sorgte die Ankündigung der FED, in diesem Jahr vier Zinsanhebungen durchzuführen, statt bisher geplanten drei, für Spekulationen eines weiter steigenden US-Dollars, was für die US-Exportwirtschaft nachteilig wäre. Die Exporte von US-Weizen stiegen auf 302.300 t, was im Vergleich zur Vorwoche von 19.400 t ein vergleichsweise gutes Ergebnis darstellte.

Die US-Weizenernte setzte sich mit gutem Fortgang fort, die Bonitierungen waren für US-Sommerweizen mit 78 % und Winterweizen bei 39 % gut/exzellenter Bestände um jeweils 1 %- Punkt besser als in der Vorwoche. Die US-Weizenernte dürfte mit 49,74 Mio. t leicht besser ausfallen als im Vorjahr. Die Erträge scheinen unterschiedlich auszufallen, der Rohproteinwert ist allgemein zufriedenstellend.
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