In der EU-28 drücken dagegen immer höhere Weizenimporte auf den Markt, kauft Handel aus Russland, den USA und vom Balkan große Mengen an Weizen, was den Preisauftrieb gehörig bremste. So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 166,31 EUR/t (letzten Freitag: 162,24 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 203,25 EUR/t (Freitag: 203,50 EUR/t), für März bei 206,50 EUR/t und für Mai bei 208,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1533 USD/EUR.
Die Kursschwankungen beim Euro blieben gering. Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Oktober zuletzt bei 200,00 EUR/t (Freitag: 200,00 EUR/t) FCA Rouen, rund 206 EUR/t (Freitag: 207,00 EUR/t) Hamburg/Rostock, rund 215,00 EUR/t (Freitag: 214,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 217,00 EUR/t (Freitag: 216,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 202,00 EUR (Freitag: 202,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 1,00-2,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für September bei 208,00 EUR/t (Freitag: 209,00 EUR/t) FCA Hamburg.
Futterweizen wurde für Liefertermin Oktober um 215,00 EUR/t (Freitag: 213,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 212,00 EUR/t (Freitag: 210,00 EUR/t) FCA Holland, rund 206,00 EUR/t (Freitag: 206,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 206,00 EUR/t (Freitag: 205,00 EUR/t) FCA Niederrhein.
In den USA waren im Wesentlichen vier Faktoren für den US-Weizenmarkt wichtig: Die Exportentwicklung in Russland, die Wetterentwicklung in den USA, das Ergebnis des WASDE-Reports und die Exportentwicklung bei US-Weizen. Nach extremen Niederschlägen meldeten die US-Wetterdienste wieder beständigere Wetterlagen, wodurch die unterbrochene US-Weizenaussaat fortgesetzt werden kann, war die US-Winterweizenaussaat mit 57 % Fortgang unverändert zur Vorwoche stehen geblieben und hatte zuletzt 10 % im Rückstand zum fünfjährigen Mittel, was jetzt zügig aufgeholt werden dürfte. Der WASDE-Report war für Weizen neutral.
Das USDA senkte die Welt-Weizenernte gegenüber September um 2,1 Mio. t auf 730,9 Mio. t, im Vorjahr lag die Ernte bei 758,7 Mio. t. Der Rückgang ging auf das Konto Australiens um 1,5 Mio. t auf 18,5 Mio. t (Vorjahr: 21,3 Mio. t) und Russlands um 1 Mio. t auf 70,0 Mio. t (Vorjahr: 85,0 Mio. t). Das USDA senkte auch die Welt-Weizenbestände um 1,1 Mio. t auf 260,18 Mio. t (Vorjahr: 278,85 Mio. t. Die Weizenbestände sollen danach in der EU-28 um 4,5 Mio. t und in Russland um 5,0 Mio. t Weizen zurückfallen. Beim Weizenexport konnten die USA erneut wenig punkten, fiel der Export von US-Weizen mit 339.000 t unter das Ergebnis der Vorwoche von 435.000 t zurück.
Das sensible Thema blieb in den USA die weitere Einschätzung über den Exportverlauf in Russland, der seit der Ernte mit rekordhohen Ergebnissen von Woche zu Woche den internationalen
Weizenmarkt beherrschte und teils unter Druck setzte, wenn auch Russland die Preisforderungen für Weizen nach oben zog. Dabei erwartete zuletzt der US-Handel, dass Russlands Exportreserven an mahlfähigem Brotweizen bis Dezember stark zurückfällt und damit Russland die Regie am Weltweizenmarkt an die USA abtritt, die genügend gute Qualitäten auf Lager haben und mit Druck exportieren werden, um die bekanntlich hohen US-Weizenlagerbestände abzubauen. Mehr zu Russlands Entwicklung später.