Sollte es zu Starkfrösten kommen, könnten die überwiegend schlechter entwickelten Weizenbestände als im Vorjahr in den USA Schaden davon tragen. Sehr gut entwickelte sich der Export von US-Weizen, konnten die wöchentlichen US-Weizenexporte mit 796.300 t gegenüber 588.800 t letzte Woche erneut mehr überzeugen.
In der EU-28 steigt die Sorge wegen unzureichender Exporte vor allem in Frankreich, können die gestiegenen Exportziele gegenüber dem Vorjahr nicht realisiert werden, weil permanent Russland den Zuschlag wegen günstigerer Angebote erlangt und auch die USA zuletzt Destinationen in Nordafrika und Nahen Osten verstärkt bediente. Dabei kaufte zuletzt Jordanien 50.000 t Weizen, Marokko schrieb einen Weizentender über 363.600 t Weich- und 336.000 t Hartweizen aus, wobei letzterer von den USA bedient werden sollte. Dabei exportierte die EU-28 letzte Woche nur 156.100 t gegenüber 129.000 t Weizen in der Vorwoche, seit 1. Juli gingen nur 9,0 Mio. t Weizen statt 12,1 Mio. t im Vorjahr in den Export, wird damit die Zielvorgabe der
EU-Kommission beim Weizenexport von 28,5 Mio. t nur zu knapp 31,6 % umgesetzt.
Ab dem Jahreswechsel stehen im Rahmen des Assoziierungs- und
Freihandelsabkommen (DCFTA) zwischen EU und Ukraine höhere zollfreie Getreidemengen für den Import in die EU zur Verfügung. Dabei kann die Ukraine in 2018 mit 1.035.000 t gut 75.000 t mehr Weizen als 2017 in die EU zollfrei liefern, wo die Importquote noch bei 960.000 t lag.
Am Schwarzmeer fielen die Temperaturen inzwischen auch unter 0° Grad Celsius, entsprechend hoch ist der Exportdruck. Dabei führte Russland seit Saisonbeginn mit 17,9 Mio. t gut 30 % mehr Weizen aus als im Vorjahr, muss Russland noch 17,6 Mio. t exportieren, um das erneut hochgesetzte Exportziel von jetzt 35,5 Mio. t zu erreichen. Die Ukraine übertraf mit 10,5 Mio. t Weizen das Vorjahresergebnis um 10 %, sind die ukrainischen Weizenexporte in der laufenden Saison auf 16,5 Mio. t behördlich gedeckelt. Russland hat mit Syrien eine Übereinkunft darüber getroffen, Exporte künftig auch syrische Häfen abzuwickeln, was die Abhängigkeit vom Wetter ungemein vermindert. Mit dem
Ausbau der Eisenbahnlinien baut Russland seinen Wettbewerbsvorsprung am Schwarzmeer weiter aus, während die EU gar nichts unternimmt.