Dies schrieb Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), in der August-Ausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk), der DBV-Mitgliedszeitschrift. Seiner Ansicht nach kann man in den laufenden Debatten sehr viel von den Bauern lernen. „Wer sieht, wie Mäster und Ferkelerzeuger am Boden des Schweinzyklus nicht die Nerven verlieren, wie Ackerbauern auf den letzten Kilogramm-Ertrag verzichten, um den Boden zu schonen oder wie Milchbauern derzeit sich selbst und ihre Familien ins Geschirr nehmen, um den Betrieb durch das erbärmliche Preistal hindurchzubringen, der erlebt nachhaltiges Wirtschaften, getragen von selbstbewussten Menschen, die ihren eigenen Kopf für ihre Entscheidungen hinhalten“, so
Sonnleitner wörtlich.
Der
Bauernverband sei sich seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung für die Bauern bewusst. „Uns ist jedenfalls nicht egal, ob 10.000 oder 100.000 Betriebe
Milchproduktion in Deutschland betreiben“, schrieb der DBV-Präsident. Dabei müssten aber die Entscheidungen in den landwirtschaftlichen Betrieben selbst gefällt werden. „Nicht der Staat oder irgendein Verband kann auf den Märkten die Preisgestaltung übernehmen“, betonte Sonnleitner. Seiner Ansicht nach müssen sich Staat und Verband um die Rahmenbedingungen kümmern und den Ausgleich zwischen harter Marktrealität und berechtigten Existenzfragen herbeiführen.
Letztendlich gehe es darum, die Stellung der Bauern im Markt zu verbessern und die Grundabsicherung über beide Säulen der EU-Agrarpolitik zu verteidigen. „Diese Kombination aus Markterlösen und direkter Einkommensförderung ist unser Weg, darauf fußt unsere verbandliche Ausrichtung“, betonte Sonnleitner in der dbk. Diese Kombination stehe für die
Nachhaltigkeit der bäuerlichen Landwirtschaft und sei deshalb die Formel für eine gelebte soziale Marktwirtschaft in der Landwirtschaft. (DBV)