Das Magazin beruft sich dabei auf Recherchen der Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen, zu der Umwelt-, Entwicklungshilfe- und Landwirtschaftsorganisationen gehören. Danach erhielt zum Beispiel im Wirtschaftsjahr 2005 Deutschlands größter Fleischvermarkter, Vion in Düsseldorf, für Rindfleisch-Exporte 6,7 Millionen Euro aus Brüsseler Töpfen, der Bayer-Konzern habe mehr als drei Millionen Euro für die Zucker-verarbeitung erhalten.
Die Firma Cerestar in Krefeld, deren Mutterkonzern Cargill weltweit zu den Top Drei der Lebensmittelbranche gehöre, erhielt laut Bericht zwei Millionen Euro für Getreide-Exporte. Einer der größten Profiteure sei Nestlé: Der Schweizer Nahrungs-Multi habe 2005 mindestens 48 Millionen Euro über europäische Töchter kassiert.
«Steuergelder gehen an wettbewerbsfähige Konzerne, deren Dumping-Exporte Millionen von Kleinbauern weltweit in die Armut abdrängen», kritisiert Marita Wiggerthale von der Entwicklungshilfe-Organisation Oxfam. Deutschland sollte umgehend alle
Agrarsubventionen offenlegen, damit der Steuerzahler über die Verwendung mitentscheiden kann. Bundesland-wirtschaftsminister Horst
Seehofer (CSU) wolle erst 2009 dem Vorbild von mittlerweile 13 EU-Mitgliedstaaten folgen und die Empfänger von Agrarstützen öffentlich ausweisen, hieß es. (dpa)