«Wo die Politik helfen könnte, wäre zu definieren, ab wann ein Preis sittenwidrig ist», sagte Verbandspräsident Olaf Feuerborn wenige Tage vor dem «Milchgipfel» in Berlin (30.5.). Damit würde die kartellrechtliche Regelung zum Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis gerichtsfest und einklagbar. Bei dem Treffen mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll über Hilfen für die 75 000 Milchbauern in Deutschland beraten werden.
In einigen Regionen waren Mitte Mai die Milchpreise auf unter 20 Cent pro Kilogramm gerutscht. Um kostendeckend wirtschaften zu können, müsse der Erzeugerpreis bei 40 Cent pro Kilo liegen, erklärte Feuerborn.
Einen freiwilligen Lieferverzicht schätzt der Verband skeptisch ein. «Er müsste den Bauern einen Nutzen bringen - also Geld. Und wenn ein Teil der Bauern die
Milchproduktion verringert, heißt das nicht, dass die Preise automatisch steigen», betonte Feuerborn. Der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter hatte angesichts des Überangebots 30 Cent pro nicht produziertem Liter Milch gefordert.