„Drei Dekaden voller Herausforderungen liegen hinter uns – jede einzelne haben wir bewältigt, viele politische Prozesse begleitet und wirklich etwas geschafft. Darauf können wir stolz sein!“, sagte Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes MV.
Mit dem Blick auf die Zukunft machte er klar: „Wir sind präsent, wir sind stark und fest entschlossen auch die nächsten 30 Jahre für die Belange der Landwirtinnen und Landwirte in diesem Land einzutreten.“ Sowohl in der Vergangenheit als auch in den kommenden Jahren stehe dabei das Ziel der Wirtschaftlichkeit im Fokus. Nur ökonomisch gesunde
Betriebe könnten die
Versorgung mit regionalen
Lebensmitteln in hoher Qualität leisten.
„Nur wenn sich die Arbeit am Ende rechnet, können wir die gestiegenen Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz,
Tierwohl und
Nachhaltigkeit auch erfüllen“, verdeutlichte der Präsident. „Die Landwirte sind bereit und fähig, die Probleme der Zukunft anzugehen. Sie haben das Wissen, die Fähigkeiten, den Mut und die Durchsetzungsstärke – was sie aber brauchen, sind gesellschaftliche Rahmenbedingungen, in denen sie diese Kraft auch nutzen können.“
Der
Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern sei als ernsthafter Partner der Politik und Öffentlichkeit etabliert. Auch künftig werde er seine Stimme erheben und sein Fachwissen einbringen. „Wir wissen, dass wir alleine keine Gesetze schreiben. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf Landes- und Bundesebene konstruktiv beteiligen“, erklärte Dr. Martin Piehl, Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes MV.
Das große Ziel der Einkommenssicherung für die
Bauernfamilien vereine dabei alle Betriebsgrößen, alle Rechts- und Eigentumsformen und alle Produktionsrichtungen und
Erzeugnisse – vom Salat über
Kartoffel bis zu Mais, Raps und Weizen, von der Mutterkuh über Hecht bis zu Huhn, Schwein und Schaf. „Was uns zusammenhält, ist die Einheit der Vielfalt“, bringt es Detlef Kurreck auf den Punkt.
Um künftig noch mehr für Umwelt- und
Klimaschutz zu leisten, müssten endlich praxistaugliche Maßnahmen gemeinsam mit den Landwirten entwickelt werden, erläuterte der Präsident eine der aktuellen Forderungen des Bauernverbandes. „Wir arbeiten mit der Natur und dem Wetter, nicht nach Parteibeschlüssen.“ Das zeige sich auch im immer noch anhaltenden Konflikt um die novellierte Düngeverordnung.
„Ein
Düngerecht muss sich am Düngebedarf der Kulturen orientieren und in der Praxis umsetzbar sein“, erklärte Dr. Martin Piehl eine weitere Kernforderung des Bauernverbandes MV. Zwischen absurd niedrigen Preisen, überbordender Bürokratie, neuen gesetzlichen Grundlagen und der Bedrohung durch die Afrikanische
Schweinepest würden insbesondere die
Schweinehalter momentan schier zerrieben, machte Detlef Kurreck die Brisanz der Lage klar.
„Wir erwarten von der Politik jetzt schnelle und klare Handlungen, damit unsere Betriebe in den nächsten Wochen nicht ausbluten.“ Auch die Bedrohung der Weidetiere durch den Wolf verlange Aktion. „Wir fordern, dass die Politik den Mut hat, verträgliche Zielbestände festzulegen – bevor die Situation unerträglich wird.“
Zum 30-jährigen Jubiläum des Bauernverbandes
MV würdigte der Präsident die herausragenden Leistungen der Landwirte. „Wir sorgen dafür, dass gute
Lebensmittel auf dem Tisch stehen. Wir pflegen und hegen die
Landschaft und die
Wildtiere, sorgen dafür, dass es den Nutztieren gut geht, engagieren uns in den Dörfern und Gemeinden und erfüllen den ländlichen Raum mit Leben“, sagte Detlef Kurreck.
All das mache letztlich auch die berufsständische Interessenvertretung aus: „Der Bauernverband – das ist nicht irgendein abstraktes, abgehobenes Gremium, sondern jeder einzelne Landwirt, der sich für die Branche und die Kollegen stark macht.“