Einige der umstrittensten Fälle:
1992: «Harvard-Krebsmaus» (EP 169672): Das Europäische Patentamt erteilte erstmals ein Patent auf ein Tier. Forscher der Harvard-Universität hatten der Maus menschliche Brustkrebsgene übertragen. An ihr sollten neue Therapiemethoden für den Menschen getestet werden.
1999: «Embryonale Stammzellen» (EP 0695351): Das Patent wurde auf die Gewinnung tierischer und menschlicher embryonaler Stammzellen erteilt. Das Patent erstreckte sich aber auch auf die damit mögliche Züchtung von Embryonen sowie die Herstellung gentechnisch veränderter Tiere oder Menschen.
2002: «Brokkoli-Patent» (EP 1069819): Eine konventionell gezüchtete Brokkoli-Sorte wurde patentiert. Die Sorte hat einen hohen Anteil eines Stoffes, der krebshemmend wirken soll. Kritiker fürchteten, dass künftig jede Tier- und Pflanzenart patentiert werden könnte, wenn Züchtungen wie Brokkoli zu einer Erfindung erklärt werden.
2008: «Patent auf Schweine» (EP 1651777): Das Amt patentierte ein Verfahren, bei dem per Genanalyse die Zucht von Schweinen mit besserem Fleisch ermöglicht werden soll. Dabei wird ein Gen identifiziert, das für saftigeres Fleisch sorgen soll, das auch beim Braten weniger schrumpft.
2012: «Patente auf Schimpansen» (EP 1572862/EP 1456346/EP 1409646): Drei Patente auf genveränderte Schimpansen wurden vergeben. Bei zweien wurden DNA-Stücke von Insekten,
Zecken und Krabben ins
Erbgut geschleust. Sie spielen bei der Entwicklung von Krebstherapien eine Rolle. Beim dritten Patent wurde das Immunsystem der Schimpansen dem des Menschen angenähert. Damit sollten Antikörper-Therapien getestet werden. (dpa)