Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.11.2021 | 08:00 | Corona-Lage 

65.371 Corona-Neuinfektionen - Dunkelziffer 3-mal höher, Prognose für Weihnachten düster

Stuttgart - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet heute mit 65.371 Corona-Neuinfektionen deutlich mehr als am Vortag (52.826) – und einen erneuten Rekord.

Corona-Lage - Corona-Zahlen
Bild vergrößern
Die Corona-Lage spitzt sich weiter zu - Düstere Aussichten fürs Weihnachtsfest. (c) proplanta
Weitere 264 Todesfälle wurden registriert. Die bundesweite Inzidenz springt auf 336,9 (319,5), den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. Kein Bundesland liegt mehr unter 100; Sachsen überschreitet sogar die 700er-Marke. Einen vollständigen Impfschutz weisen aktuell 67,7 Prozent der Bevölkerung auf. Lediglich 5 Prozent der Menschen in Deutschland haben Booster-Impfungen erhalten.

Seit Beginn der Pandemie sind 5.195.321 Infektionen mit dem Coronavirus offiziell bestätigt worden. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vortag um 65.371 Corona-Fälle gestiegen. Insgesamt starben 98.538 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Der Bundestag hat aufgrund der Zuspitzung der Corona-Situation eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Die wesentliche Messlatte zur Beurteilung der Corona-Lage soll die Hospitalisierungsinzidenz sein. Aber auch weitere Indikatoren sollen Berücksichtigung finden.

Laut dem Lagebericht des RKI wurden Stand 17. November 1.627 neue Einweisungen in Kliniken wegen Covid-19 gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz der hospitalisierten Fälle liegt bei 5,15 Fällen pro 100.000 Einwohner. Immer weniger freie Intensiv-Betten sind die Folge.

Lothar Wieler, der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), will das Impf-Tempo durch Corona-Impfungen in Apotheken erhöhen. "Wir sind in einer Notlage und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten", betonte Wieler am Mittwochabend bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). Deshalb sei er dafür, dass unter anderem auch in Apotheken geimpft werden soll.

"Ich sag das jetzt mal ganz klar: Es muss jetzt Schluss sein, dass irgendwer irgendwelchen anderen Berufsgruppen aufgrund von irgendwelchen Umständen nicht gestattet zu impfen. Wir sind in einer Notlage", betonte Wieler. "Wir brauchen jede und jeden zum Impfen. "Es gebe viele Millionen Menschen, die geimpft werden müssten, auch mit Auffrischungsimpfungen. "Jeder Mann und Maus, der impfen kann, soll jetzt gefälligst impfen. Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff."

"Wir werden ein schlimmes Weihnachsfest haben". Zugleich plädierte Wieler für die 2G-Regeln. "Wir dürfen denen, die sich nicht impfen lassen, wirklich nicht die Chance geben, die Impfung zu umgehen, zum Beispiel, indem sie sich freitesten lassen." Momentan laufe Deutschland auf eine "ernste Notlage" zu. "Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern."

Wieler zeichnete ein dramatisches Bild der aktuellen Corona-Lage in Deutschland. Die Corona-Zahlen gingen steil nach oben, und sie seien weitaus höher als bekannt: "Die Untererfassung der wahren Zahlen verstärkt sich." Hinter den mehr als 50.000 Infektionen, die derzeit pro Tag registriert würden, "verbergen sich mindestens noch einmal doppelt oder dreimal so viele", betont der RKI-Chef.

Pd/dpa/proplanta
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Experten überprüfen Corona-Maßnahmen - Empfehlungen für die Zukunft

 Hamburgs Gerichte haben viel Arbeit wegen früherer Corona-Maßnahmen

 Champagner-Einfuhr nach Deutschland gesunken

 Rätselhafter Corona-Effekt: Deutlich mehr Fälle verfrühter Pubertät

 Corona-Topf der EU: Zur Halbzeit erst Drittel der Gelder ausgezahlt

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau