Innovative Technologien, erneuerbare Energien und Fachkräfte - in solchen Themen wollen Deutschland und Indien künftig stärker zusammenarbeiten. Nun macht sich die Kanzlerin für ein Freihandelsabkommen mit dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land stark. (c) Edyta Pawlowska - fotolia.com
Deutschland ist Indiens wichtigster EU-Handelspartner
Kanzlerin Angela Merkel ist bis Samstag mit einer Wirtschaftsdelegation in Indien unterwegs. Diese sieht das Land als Wachstumsmarkt. Indien erhofft sich mehr direkte Investitionen.
Handelspartner:
Für Deutschland steht Indien als Handelspartner auf Platz 26. Für Indien ist Deutschland aber bereits der wichtigste Handelspartner in der EU. Deutschland exportiert hauptsächlich Maschinen, Elektrotechnologie, Metallwaren, Chemie, Autos und Automobilteile nach Indien. Indien hingegen schickt Textil, Elektrotechnologie, Metallwaren, Leder und Nahrungsmitteln in die Gegenrichtung.
Das bilaterale Handelsvolumen war in den vergangenen Jahren gewachsen und betrug im vergangenen Jahr 18,2 Milliarden Euro. Dabei gibt es ein Handelsüberschuss von deutscher Seite. Die EU versucht außerdem schon seit Jahren ein
Freihandelsabkommen mit Indien auszuhandeln.
Zurzeit hat die indische Wirtschaft Probleme, die Nachfrage ist gesunken. Aber Indien braucht ein schnelles Wachstum, um auch Arbeit für seine große Bevölkerung zu haben.
Entwicklungshilfe:
In der größten Demokratie der Welt leben viele Superreiche und auch weltweit am meisten absolut armen Menschen. Jeder Fünfte hat weniger als 1,90 Dollar pro Tag. Im vergangenen Jahr gab Deutschland Indien 765 Millionen Euro Entwicklungshilfe - deutlich weniger als das Handelsvolumen. Dabei geht es um Themenfelder wie Erneuerbare Energien, nachhaltige Stadtentwicklung,
Umweltschutz und dem Aufbau eines dualen Berufsbildungssystems.
Nachhaltige Energien:
Indien ist nach China und den USA der drittgrößte Emittent klimaschädlicher Gase der Welt. Entsprechend steht im Zentrum der deutschen Entwicklungshilfe die Förderung von erneuerbaren Energien in Indien. Deutschland fördert etwa in Indien noch wenig verbreitete Solardachanlagen, Solarparks und die Ausbildung entsprechender Fachkräfte.