Die jüngsten Bilder von überfluteten Ortschaften und zerstörten Häusern sind noch in den Köpfen vieler Menschen. Dennoch wollen sich Bauherren nicht damit abfinden, wenn sie in Überschwemmungsgebieten kein Baurecht erhalten. Flutpolder werden zunehmend zum Streitobjekt. (c) proplanta
Wie Kommunen sich gegen Hochwasser schützen
Nicht nur mit hohen Dämmen, gewaltigen Mauern und Schutzwänden versuchen die Kommunen in Rheinland-Pfalz, ihr Gebiet gegen Hochwasser abzusichern. Auch werden Becken angelegt, in die große Mengen an Wasser geleitet werden können, um es dort vorübergehend zu stauen: sogenannte Polder und Rückhaltebecken. In diesen Becken stehen keine Häuser, sondern es befinden sich dort Wiesen oder Felder. Muss das Gebiet geflutet werden, wird der Landwirt entschädigt.
Andernorts werden Bäche, die in Rohren fließen, an die Oberfläche geholt. In Bad Dürkheim zum Beispiel wurde die Isenach renaturiert und kam auf einer Strecke von 1,5 Kilometern wieder ans Tageslicht. An der Nahe und der Ahr wiederum wurde dem Fluss an vielen Stellen mehr Platz gegeben, zum Beispiel durch die Rückverlegung von Deichen.
Wenn doch ein Hochwasser geschieht, muss die Infrastruktur stimmen. Kommunen bauen Umspannwerke so, dass sie nicht überfluten. Pumpen müssen hochwassersicher stehen. Und Brunnenbohrungen für das Trinkwasser werden gut abgedichtet. Das Hochwasser ist nämlich oft schadstoffbelastet, weil Kläranlagen überflutet oder Heizöltanks mitgerissen werden.