Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.05.2021 | 04:36

Vielerorts Corona-Lockerungen - Andrang bisher verhalten

Corona-Lockerungen
Bild vergrößern
Nach monatelangen Schließungen haben in Brandenburg am Wochenende wieder Cafés und Restaurants geöffnet - allerdings nur im Außenbereich und unter Auflagen. Das durchwachsene Wetter dürfte zu einem mäßigen Besucherandrang geführt haben. (c) proplanta

Regenreiche Pfingsttage trüben Lockerungs-Freude in NRW ein wenig



Die Corona-Inzidenzen in NRW fallen - doch leider auch viel Regen: Von der Öffnung der Biergärten und Campingplätze in vielen Regionen des Landes profitieren daher eher Hartgesottene. Ein Museumsbesuch als Alternativprogramm ist aber vielerorts wieder möglich.


Die Corona-Lockerungen in weiten Teilen NRWs sind zum Start des Pfingstwochenendes immer wieder von Regengüssen und viel Wind begleitet worden. Während die Museen davon profitierten, berichteten Gastronomen in Städten und Kreisen, die angesichts stabil unter 100 liegender Sieben-Tages-Inzidenzen ihre Biergärten und Außenbereiche öffnen durften, von gemischten Gefühlen: Während die Freude über ein Wiedersehen mit den Gästen groß war, vermieste das Wetter die ohnehin aufgrund der Auflagen geschmälerten Umsatzaussichten zusätzlich.

Nach Einschätzung der Dehoga machte daher zum Pfingstwochenende nur ein gutes Drittel der Restaurants und Gaststätten Gebrauch der sich bietenden Option, wieder Gäste zu begrüßen.

Dabei wächst die Zahl der Städte mit guten Aussichten auf eine schrittweise Rückkehr zu mehr Freiheiten: Die landesweite Sieben-Tages-Inzidenz in NRW ist weiter rückläufig. RKI-Angaben von Sonntag zufolge sank sie auf 69,4. In weit über der Hälfte aller kreisfreien Städte und Kreise greift die Bundes-Notbremse nicht mehr, weil die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner seit Tagen stabil unter der Marke von 100 liegt. Damit ist mindestens die Öffnung der Außengastronomie unter Auflagen erlaubt.

Empfangen werden dürfen nur negativ Getestete, vollständig Geimpfte und Genesene. Gleiches gilt für Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze. Auch Freibäder durften in den Regionen mit stabil unter 100 gesunkener Inzidenzwerte ihre Becken wieder für Schwimmer öffnen.

Auch viele große Museen nutzten das Wochenende zum Neustart - etwa die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, die Bundeskunsthalle in Bonn oder das Museum Folkwang in Essen. «Es ist großartig, weil man merkt, wofür man arbeitet, nämlich für die Besucher», sagte Sven Bergmann, Sprecher der Bundeskunsthalle in Bonn am Sonntag.

Die Kontingente für beide Pfingsttage waren ausgebucht. Auch das eher durchwachsende Wetter am Wochenende spiele da bestimmt eine Rolle. «Alles, was indoor möglich ist, wird sicherlich gerne genommen», sagte Bergmann.

Wer statt Kunst lieber ein Getränk oder Essen an der frischen Luft genießen wollte, konnte sich vielen Regionen NRWs in den Außenbereichen vieler Restaurants bedienen lassen. Für den Düsseldorfer Gastronomen Frank Engel lief das Geschäft überraschend gut an - trotz der ständigen Schauer und des frischen Windes: «Das Wetter war wirklich nicht so das klassische Außengastronomie-Wetter», sagte er.

Nach der langen Durststrecke hätten sich aber alle damit abgefunden. «Wenig war für die Leute schon gut», so der Gastronom. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag seien alle angebotenen Plätze «mehr als nachgefragt» gewesen und er habe «eigentlich nur strahlende Gesichter» gesehen.

Etwas Ähnliches beobachtete auch die Düsseldorfer Gastronomin Kerstin Rapp-Schwan: «Die Menschen stürmen die Restaurants und sind extrem tolerant», sagte sie am Sonntag. Wegen des Regenwetters war am Samstag zunächst «deutlich weniger los» als noch am Freitag. Am Sonntag seien dann schon viele Gäste am Vormittag da gewesen.

Insgesamt hatte das Gastro-Angebot zahlreiche Menschen in die Düsseldorfer Altstadt oder an das Rheinufer gelockt. «Es war relativ voll, aber man musste nicht räumen», sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Größere Einsätze gab es am Wochenende für Polizei und Ordnungsdienst den Angaben zufolge nicht. Jedoch mussten Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden, weil Besucher etwa den Mindestabstand oder die Maskenpflicht nicht eingehalten hatten, teilte die Stadt mit. Nach Angaben einer Sprecherin der Altstadtwirte beteiligten sich rund 50 Prozent der Gastronomen an den Öffnungen.

Besser sah es für die Gastwirte in Münster oder den Kreisen Soest und Coesfeld aus: Eine Inzidenz stabil unter 50 erlaubt es, die getesteten, geimpften oder genesenen Gäste in den Innenräumen zu bewirten. Entsprechend mehr Gastronomen entschieden sich daher für eine Öffnung, wie der Gaststättenverband Dehoga glaubt.

Ein reiner Betrieb der Außengastronomie sei für viele Gastwirte insbesondere angesichts des Pfingstwetters schlicht unwirtschaftlich, hieß es in einer Stellungnahme. «Wir hätten uns gewünscht, dass es überall dort, wo außen geöffnet wird, auch drinnen wieder losgehen darf», sagte Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig der Deutschen Presseagentur.

Besseres Wetter war am Sonntag für den letzten Tag des Pfingstwochenendes jedenfalls nicht in Sicht. Im Gegenteil: Auf einen im Vergleich zum Samstag regenarmen Sonntag soll den Angaben des Deutschen Wetterdienstes zufolge ein Montag mit neuen Schauern, dichten Wolken und frischem Wind folgen.
dpa
zurück
Seite:12345
weiter
Kommentieren

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Experten überprüfen Corona-Maßnahmen - Empfehlungen für die Zukunft

 Hamburgs Gerichte haben viel Arbeit wegen früherer Corona-Maßnahmen

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich