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30.06.2019 | 13:35

Minimalkompromiss bei G20-Gipfel zum Klimaschutz - Handelskrieg beigelegt

Klimaschutzziele
Lange Zeit sah es nach einem Scheitern des G20-Gipfels aus - am Ende rauften sich dann alle zusammen und fanden den kleinstmöglichen Nenner. Echte Erfolge wurden nur am Rande des Gipfels gefeiert. (c) proplanta

Sind die USA tatsächlich Führungsnation bei der CO2-Reduzierung?



In der Klimaschutz-Erklärung der G20-Industrienationen brüsten sich die USA, bei der Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen weltweit zu den führenden Nationen zu gehören. Stimmt das?

Behauptung: «Die Vereinigten Staaten sind weltweit Führungsnation bei der Reduzierung von Emissionen», heißt es auf Drängen Washingtons im G20-Kompromiss. Die energiebezogenen CO2-Emissionen seien zwischen 2005 und 2017 um 14 Prozent gesunken.

Bewertung: Die 14-Prozent-Reduzierung stimmt, doch stiegen 2018 die CO2-Emissionen wieder. Doch nicht einmal unter den G20-Staaten sind die USA bei der Ausstoßreduktion spitze.

Fakten: Nach Angaben des US-Energieministeriums verringerten sich die CO2-Emissionen des Landes zwischen 2005 (5.990 Millionen Tonnen) und 2017 (5.131 Mio. Tonnen) tatsächlich um 14 Prozent. Allerdings stieg 2018, im zweiten Jahr der Regierung von US-Präsident Donald Trump, der Ausstoß nach Angaben des Ministeriums wieder an: auf 5.268 Millionen Tonnen.

Emissionsdaten für die USA etwa der Internationalen Energieagentur IEA und des britischen Mineralölkonzerns BP bestätigen in der Tendenz - wenn auch mit anderen Ausstoßwerten und abweichenden Zeiträumen - die Entwicklung, die das US-Energieministerium angibt.

Doch ist an den IEA-Daten abzulesen, dass unter den G20-Staaten Italien, Frankreich und Großbritannien von 2005 bis 2016 (neue Zahlen gibt es dort nicht) prozentual mehr CO2 eingespart haben als die USA.

Nach einer aktuellen BP-Analyse, die die jährlichen CO2-Emissionen pro Land zwischen 2008 und 2018 aufführt, haben in dem Zeitraum neben diesen drei EU-Ländern auch Deutschland und Japan ihren Ausstoß prozentual stärker verringert als die Vereinigten Staaten.

Experten geben an, dass der Rückgang in den USA bis 2017 auf die zeitweise schwache Konjunktur, aber auch auf die klimafreundlichere Politik von Trumps Vorgänger Barack Obama zurückgeht. Dieser hatte eine Wende zu Erdgas-, Wind- und Solarenergie eingeleitet. Trump setzt nun wieder auf Kohle, die ein erheblicher CO2-Faktor ist.

Hinter China liegen die USA mit dem weltweit höchsten CO2-Gesamtausstoß auf Platz zwei. Der IEA zufolge bläst die Volksrepublik aber pro Einwohner viel weniger CO2 in die Luft als die USA.
dpa
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