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Die geplanten Anlagen des Sprehe-Alfra-Konzerns in Laußig und nun auch von brandenburgischen Investoren in Doberschütz seien nur zwei sehr deutliche Beispiele dafür, dass die agrarindustriellen Probleme der benachbarten Bundesländer nun auch auf Sachsen überzuschwappen drohten. Die in Doberschütz geplanten 300.000 Hähnchenmastplätze zielten auf auf eine Qualhaltung mit 20 einseitig qualgezüchteten Tieren auf dem Quadratmeter, die geplante Elterntieranlage in Laußig diene der Bereitstellung von Tieren für derartige Ställe und Haltungsbedingungen.
Die Geruchs-, Ammoniak- und Keimemissionen aus solchen Agrarfabriken belasteten Umwelt, Lebensqualität, Tourismus und Immobilienpreise massiv. Angesichts einer Sättigung der Märkte einerseits und der im Verdrängungswettkampf der Geflügelkonzerne angeheizten Überproduktion andererseits stehe der Zusammenbruch des Marktes unmittelbar und unübersehbar bevor und könne zu Investitionsruinen führen. Die Umsetzung von EU-Tierschutz-Richtlinien würden in absehbarer Zeit zum Verbot solcher Qualhaltungen führen.
AbL-Sprecher Eckehard Niemann forderte das Land Sachsen auf, keine Steuergelder mehr für die Förderung solcher Agrarfabriken zu verschwenden und statt dessen endlich die Zukunftsmärkte für artgerecht erzeugtes Geflügel aus bäuerlicher Haltung mit zahlreichen neuen Arbeitsplätzen voran zu bringen. Auch die Diskussion in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland bzw. in der Kirchengemeinde Pristäblich über einen Verkauf von Flächen an Agrarindustrielle könne zum Widerstand gegen Agrarfabriken beitragen. (AbL)