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16.06.2021 | 03:05 | Fangmengen reduzieren 

Abwrackprämie für Fischerei-Schiffe - Hilfe für Hering und Dorsch

Schwerin - Mit Abwrackprämien für Schiffe wollen Land, Bund und EU Fischereibetriebe an der Ostsee zur Reduzierung der Fangkapazitäten bewegen.

Heringsfischerei
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(c) proplanta
Die Politik reagiert damit auf den Rückgang der Fischbestände und die deshalb drastisch reduzierten Fangquoten für den westlichen Teil des Binnenmeeres.

«Die Gewährung der Ausgleichszahlungen ist ein wichtiger Schritt, der sowohl den Belangen der Fischereiunternehmen, als auch der notwendigen Anpassung der Flotte an die langfristig verfügbaren Fangmöglichkeiten für Dorsch und Hering in der Ostsee Rechnung trägt», sagte Agrar- und Fischereiminister Till Backhaus (SPD) am Dienstag in Schwerin.

Nach seinen Angaben können ab sofort und noch bis Mitte August Anträge auf Stilllegungsprämien für Fischereifahrzeuge gestellt werden. Antragsberechtigt seien Haupterwerbsbetriebe der Kutter- und Küstenfischerei, die an den Fangquoten beteiligt sind. Laut Backhaus können mit Hilfe der staatlichen Abwrackprämien bis zu 20 Prozent der Dorsch- und Heringsflotte Mecklenburg-Vorpommerns abgebaut werden.

Die Höhe der Prämie berechnet sich nach der Bruttoraumzahl (BRZ) der Fischereifahrzeuge und reicht von maximal 50.000 Euro für kleine bis 850.000 Euro für sehr große Schiffe. Die mit der Stilllegung frei werdenden Quotenansprüche sollen nach den Worten des Ministers zielgerichtet zur Unterstützung der Kleinen Küstenfischerei und von jungen Fischern eingesetzt werden.

Nach Angaben des Thünen-Instituts für Ostseefischerei war 2020 beim Herings-Nachwuchs das schlechteste Jahr seit 30 Jahren. Wegen der beständig schrumpfenden Bestände sei die erlaubte Fangmenge seit 2017 um 94 Prozent gesenkt worden, hieß es. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) empfahl für das Jahr 2022 einen generellen Fangstopp für den Hering in der westlichen Ostsee.

Der Deutsche Fischereiverband warnte bereits vor dem Aus der Branche in der Region. Zuletzt wurden in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein an der Ostsee nach Angaben der Länder noch 417 Berufsfischer gezählt. 2010 waren es demnach 650, Anfang der 1990er Jahre mehr als 1.300.
dpa/mv
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