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20.12.2019 | 00:09 | Agrarumweltmaßnahmen 

Acker-Blühstreifen werden mit bis zu 30 Millionen Euro gefördert

Potsdam - Für das ab Januar geltende fünfjährige Programm zur Förderung von Blühstreifen auf Ackerflächen in Brandenburg stehen insgesamt 30 Millionen Euro bereit.

Blühstreifen
Blühflächen auf Äckern bieten Insekten Nahrungs- und Rückzugszonen. Dafür hat Brandenburg für die nächsten fünf Jahre ein Förderprogramm aufgelegt. Schon vor der Umsetzung gibt es Kritik. (c) proplanta
Allerdings darf von März an nur noch Saatgut für heimische Pflanzen verwendet werden, wie das Agrarministerium auf eine Anfrage des Linke-Agrarpolitikers Thomas Domres mit. Erstmals in Brandenburg sollen mit dem Programm brachliegende Blühstreifen gefördert werden, die Bienen und anderen Wildtieren als Nahrungsquelle und Schutzzonen dienen.

Bis zu sechs Millionen Euro Fördermittel können dem Ministerium zufolge vergeben werden. Im Saatgut einjähriger Blühstreifen müssen einer Richtlinie zufolge 17 Wild- und Kulturarten enthalten sein.

Dazu zählen Klatschmohn, Kornblumen, Spitzwegerich, Dill, Buchweizen und Sonnenblumen. Ist das entsprechende Saatgut nicht verfügbar, kann laut Ministerium auf eine «Brandenburger Bienenschmaus» genannte Mischung zurückgegriffen werden.

Für die Anlage mehrjähriger Blühstreifen werden 34 Wildarten empfohlen, in denen mindestens 27 Pflanzen wie Wiesenkerbel, Feldbeifuß, Johanniskraut und Hasenklee vorkommen müssen. Sollte das entsprechende Saatgut nicht verfügbar sein, können die Landwirte auf 28 andere Kultur- und Wildpflanzen zurückgreifen.

In einer ersten Richtlinie des Ministeriums vom Mai waren ökologisch wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe noch nicht in die Förderung eingeschlossen. Dies sieht erst eine Neufassung vor. Für das neue Programm rechnet das Ministerium mit Anträgen für eine Fläche von bis zu 8.000 Hektar.

Die Mittel zum Kauf von Saatgut, das im kommenden Jahr ausgebracht werden soll, müssen bis 31. Dezember 2019 beantragt werden. Die einjährigen Blühmischungen sollen Anfang April bis Ende Mai ausgesät werden, bei mehrjährigen Mischungen sei dies auch im Herbst möglich.

Der Linke-Abgeordnete Domres forderte in einer Mitteilung Nachbesserungen am Programm. Landwirte hätten beklagt, dass die vorgeschriebenen Saatgutmischungen am Markt gar nicht erhältlich seien. «Die Landesregierung lässt die Frage unbeantwortet, ob sie die Verfügbarkeit des Saatgutes und der Ersatzmischungen überhaupt geprüft hat.»

Ebenso ungeprüft ist Domres zufolge, ob selbstbegrünende Brachen ohne Ansaat von Pflanzen nicht besser für den Artenschutz wären. Er kritisierte zudem, dass nicht sicher sei, ob die Anträge überhaupt gefördert werden.

Der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Brandenburg, Friedhelm Schmitz-Jersch, kritisierte das Programm ebenfalls. Es handele sich um einen «Schnellschuss» des früheren Agrarministers Jörg Vogelsänger (SPD), sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Fast alle anderen Länder hätten längst entsprechende Förderprogramme aufgelegt. Noch immer fehle in Brandenburg eine Agrarförderung, die die biologische Vielfalt auf dem Acker sichere.
dpa/bb
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