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04.09.2016 | 11:30 | Staatssekretärswechsel 
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Aeikens hat die Nachfolge von Kloos angetreten

Berlin/Bad Honnef - Der neue Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Hermann Onko Aeikens, hat in dieser Woche seinen Dienst angetreten.

Dr. Hermann Onko Aeikens
Dr. Hermann Onko Aeikens (c) BMEL - Thomas Koehler
Zuvor hatte das Bundeskabinett seiner Ernennung zugestimmt. Aeikens sprach gegenüber Agra-Europe von enormen Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft und der ländliche Raum stünden. „Ich freue mich, hier meine Erfahrungen zur Entwicklung von Lösungsansätzen einbringen zu können“, so der Agrarökonom. Auf vertrautem Terrain wird sich Aeikens bewegen, wenn er in der kommenden Woche erstmals in neuer Funktion zur Amtschef- und Agrarministerkonferenz nach Rostock reist.

In den Bundestagsfraktionen gab es überwiegend positive Stimmen zum Amtsantritt des neuen Staatssekretärs. Durchweg wurde die hohe Fachkompetenz des ehemaligen Landwirtschaftsministers von Sachsen-Anhalt und langjährigen Ministerialbeamten hervorgehoben. Unterdessen deutet sich an, dass Aeikens Vorgänger auf dem Staatssekretärsposten, Dr. Robert Kloos, seinen „einstweiligen Ruhestand“ nicht lange genießen wird und er vor einem Wechsel in die Wirtschaft steht.

Dem Vernehmen nach soll der 58-Jährige neuer Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bad Honnef werden. Dort soll Kloos die Nachfolge von Ursula Heinen-Esser antreten. Die frühere Parlamentarische Staatssekretärin vom Agrar- und vom Umweltressort rückt an die Spitze der neuen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE). Aller Voraussicht nach wird das Präsidium des BGL in der kommenden Woche über die Personalie „Kloos“ entscheiden.

Politische und fachliche Expertise

Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp , bezeichnete Aeikens als anerkannten Fachmann mit ausreichend politischer Erfahrung, um auch in seiner neuen Funktion erfolgreich zu sein. Die Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der Union freue sich auf eine gute Zusammenarbeit, erklärte der CDU-Politiker. Seine landmannschaftliche Verbundenheit mit dem gebürtigen Ostfriesen Aeikens hob SPD-Agrarsprecher Dr. Wilhelm Priesmeier hervor.

„Von Niedersachse zu Niedersache baue ich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Staatssekretär“, ließ Priesmeier verlauten. Auch er bescheinigt Aeikens viel politische und fachliche Expertise. „Ich wünsche ihm, dass man ihn hier in Berlin mehr wertschätzt als zuletzt in Sachsen-Anhalt“, so der SPD-Politiker.

Herausforderungen nicht verwalten

Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann , sieht indes aufgrund von „undurchsichtigen Umständen dieses Personalwechsels“ keinen guten Start für den neuen Staatssekretär. Die Existenznot in vielen Betrieben, die „Heuschrecken auf dem Bodenmarkt“ oder die vielen Herausforderungen in den ländlichen Räumen dürften nicht nur verwaltet werden, mahnte Tackmann. Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff nannte Aeikens einen Fachpolitiker, „dessen Expertise ich respektiere und schätze, auch wenn wir unterschiedliche politische Richtungen vertreten“. Der neue Staatssekretär müsse sich umgehend des „leidigen Themas Düngevorordnung“ annehmen und für eine Vorlage sorgen, „die den Umwelterfordernissen in den Intensivtierhaltungsregionen gerecht wird“, so der Grünen-Politiker.

Als Staatssekretär müsse sich Aeikens auch für eine Lösung in der Marktkrise einsetzen. Benötigt würden „unkonventionelle Lösungen“, weil sonst die bäuerliche Landwirtschaft vor demAus stehe. Auf diesem Feld erwartet Ostendorff nicht weniger als „eine Kehrtwende“. Aeikens müsse sich ferner der großen Aufgabe des Umbaus der Tierhaltung und der Ökologisierung der Landwirtschaft stellen und den Betrieben eine Perspektive bieten.

Jahrzehntelange Erfahrung

Der 64-jährige Aeikens stammt von einem Milchviehbetrieb in Ostfriesland. Er hat in Göttingen Agrarwissenschaften studiert. Am dortigen Institut für Agrarökonomie war er einige Jahre als Assistent tätig, nachdem er zwischenzeitlich noch ein wirtschaftswissenschaftliches Studium in den USA an der University of California in Berkeley absolviert hatte. Im Jahr 1981 wechselte Aeikens in die niedersächsische Landesverwaltung. Nach der Wiedervereinigung ging er 1990 ins benachbarte Sachsen-Anhalt und übernahm dort die Agrarabteilung im Landwirtschaftsministerium; 2002 wurde er Staatssekretär in dem für Landwirtschaft und Umwelt zuständigen Ressort.

Im Herbst 2009 trat das CDU-Mitglied Aeikens die Nachfolge von Agrarministerin Petra Wernicke an, die krankheitsbedingt ihr Amt aufgeben musste. Auch nach der Landtagswahl 2011 blieb Aeikens in der damaligen CDU-SPD-Landesregierung Minister. Diesen Posten verlor er im Zuge der Bildung des schwarz-rot-grünen Regierungskabinetts im Ergebnis der Landtagswahl vom Frühjahr dieses Jahres. Das Landwirtschafts- und Umweltministerium wird seither von der Grünen-Politikerin Prof. Claudia Dalbert geleitet. Im April nahm Aeikens, der sich nicht um ein Landtagsmandat bemüht hatte, ein Angebot von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt für eine Beratertätigkeit im Berliner Agrarressort an.
AgE
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Kommentare 
Johann96 schrieb am 04.09.2016 22:41 Uhrzustimmen(74) widersprechen(66)
Von Preismeyer gelobt zu werden gereicht nicht zur Ehre. Hat HOA auch nicht verdient.
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