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28.01.2014 | 14:04 | Afrikanische Union (AU) 

Afrikagipfel von Krisen überschattet

Addis Abeba - Grund zum Schulterklopfen und Feiern gibt es beim 22. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) auch in diesem Jahr kaum.

Nahrungsknappheit
(c) chris74 - fotolia.com
Überschattet wird die für Donnerstag und Freitag geplante Veranstaltung erneut von schweren Krisen und Konflikten: Ob der Südsudan, die Zentralafrikanische Republik, Nigeria oder Mali - der Kontinent kommt nicht zur Ruhe.

Da gerät das eigentliche Gipfelthema «Landwirtschaft und Ernährungssicherheit» glatt zur Nebensache.

«Wie gewohnt werden Themen zu Frieden und Sicherheit ganz oben auf der Agenda stehen», sagte der Generalsekretär der AU-Kommission, Jean Mfusoni, wenige Tage vor dem Start des Gipfels. «Wir werden selbstverständlich über die Konfliktsituationen beraten.»

Die eigentlich auch so wichtigen Fragen zum Thema Zukunft der Landwirtschaft auf dem Agrarkontinent sollen erst beim nächsten Treffen ausführlich diskutiert werden, fügte er hinzu.

Dabei zeichnet das diesjährige offizielle Banner ein ganz und gar positives Bild von Afrika. Eine moderne Skyline ist da auszumachen, Windräder, Industrietürme, ein Flugzeug, ein Zug, ein Traktor. Sicher, auch das ist Afrika, denn viele Städte haben sich in den vergangenen Jahren zu wahren Boomtowns entwickelt, darunter auch Addis Abeba selbst.

Aber dann gibt es da auch die andere, die dunkle Seite Afrikas: Staatsstreiche, Rebellen, Kindersoldaten, Macheten und religiös oder ethnische motivierte Massaker - das Leiden kennt für Millionen Menschen keine Grenze.

Sprichwörtlich, denn Hunderttausende Südsudanesen, Zentralafrikaner, Somalier und Malier leben ohne Schutz und Trinkwasser in staubigen Camps der Nachbarländer. Für sie muss eine Lösung gefunden werden.

Getagt wird wie gewohnt im schmucken AU-Hauptsitz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Und fast alle werden sie kommen, die Machthaber Afrikas. Regelmäßiger Gast ist Sudans Präsident Omar al-Baschir, der vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen und Völkermordes gesucht wird und nur in wenige Länder - darunter Äthiopien - reisen kann, ohne eine Verhaftung zu riskieren.

Auch der Greis Robert Mugabe, der in Simbabwe seit fast 34 Jahren an der Macht klebt und sein Land strategisch in den Ruin geführt hat, logiert immer gerne in einem Luxushotel, wenn die AU zum Gipfel ruft. Weitere Ehrengäste sind die Präsidenten von Südkorea, Haiti und Palästina.

Aber es besteht die große Gefahr, dass auch der 22. Gipfel ohne nennenswerte Ergebnisse endet. Dabei müssten die Zuständigen Druck auf die Konfliktländer ausüben, um die Gewalt in den Griff zu bekommen. Immerhin soll am Samstag eine «Solidaritätskonferenz zur Unterstützung afrikanischer Länder, die gerade eine Krise bewältigt haben» frische Gelder lockermachen.

«Wir brauchen afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme», erklärte Mfusoni. «Wir schätzen natürlich die Hilfen nicht-afrikanischer Länder und Organisationen, aber wir müssen auch selbst etwas tun.» Der Ansatz ist nicht neu - die Umsetzung hingegen gestaltet sich offenbar schwierig. (dpa)
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