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06.03.2018 | 12:42 | Agrarsubventionen 
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Agrarhaushalt muss gekürzt werden!

Berlin - EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat die Notwendigkeit bekräftigt, den Brüsseler Agrarhaushalt zu kürzen.

Kappung Direktzahlungen
(c) proplanta
Bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung gestern in Berlin nannte der Kommissar einen Prozentsatz von 5 bis 10 %, der jährlich in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) eingespart werden müsse. Einen ähnlichen Beitrag werde die Kohäsionspolitik leisten müssen. Ohne spürbare Einsparungen in den beiden wichtigsten Ausgabenbereichen werde man bei der Aufstellung des Mehrjährigen Finanzrahmens nicht auskommen, betonte Oettinger.

Der CDU-Politiker ließ erkennen, dass er Kürzungen bei den Direktzahlungen größerer Betriebe für vertretbar hält. Es gehe darum, Skaleneffekte bei den Zahlungen zu berücksichtigten. Oettinger sprach sich für eine degressive Gestaltung der betrieblichen Zahlungen jenseits einer Grenze von 100 ha aus.

Eine Kappung der Direktzahlungen hält Oettinger für politisch nicht durchsetzbar. Er könne die Argumente ostdeutscher Politiker jeglicher Couleur nachvollziehen, die auf die Bedeutung der historisch gewachsenen Strukturen für Beschäftigung und Wirtschaft in oftmals strukturschwachen ländlichen Räumen hinwiesen.

Den Einnahmeausfall der EU infolge des Brexits bezifferte der Kommissar auf 12 bis 13 Mrd. Euro im Jahr. Die Hälfte dieser Summe werde durch Einsparungen im Haushalt erwirtschaftet werden müssen. Eine vergleichbare Summe erwartet Oettinger durch zusätzliche Beiträge der Mitgliedstaaten. In diesem Zusammenhang brachte er erneut eine Anhebung des Anteils am Bruttoinlandsprodukt der EU-Länder von derzeit 1,0 % auf 1,11 % oder 1,2 % ins Spiel. „Frisches Geld“ sei notwendig, weil neue Aufgaben etwa in den Bereichen innere und äußere Sicherheit auf die Europäische Union zukämen.
AgE
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Kommentare 
cource schrieb am 09.03.2018 08:33 Uhrzustimmen(28) widersprechen(4)
"..Der CDU-Politiker ließ erkennen, dass er Kürzungen bei den Direktzahlungen größerer Betriebe für vertretbar hält..." um die macht der anteilseigner/bodenspekulanten zu reduzieren, denn die anteilseigner/investoren von ostdeutschen genossenschaften bestimmen was angebaut wird um ihre renditen/gewinn zu erzwingen---das system fördert die indirekte einteignung von kleinbauern/biobauern und verhindert so die bioagrarwende
Edeltraut schrieb am 08.03.2018 21:38 Uhrzustimmen(30) widersprechen(14)
Bauernlegen? Die Bezeichnung kannte ich bisher nicht. Aber man lernt ja immer noch dazu.
Als Bauernlegen bezeichnet man die Enteignung und das Einziehen von Bauernhöfen durch Grundherren, um sie als Gutsland selbst zu bewirtschaften. Auch das Aufkaufen freier Bauernhöfe, oftmals unter Anwendung von Druckmitteln, wird als Bauernlegen bezeichnet.

Ich bin nur absolut dagegen, die Landwirschaftssubventionen in den neuen Bundesländern nur m a ß g e s c h n e i d e r t auf die LPG-Nachfolger auszurichten. Wie schon Frank schrieb: Bauern müssen zusammenhalten. Ohne Neid und Missgunst auch nicht in Richtung bäuerlicher Familienbetriebe. Genau mein Ansinnen!!!
Edeltraut schrieb am 08.03.2018 21:24 Uhrzustimmen(17) widersprechen(17)
Ja natürlich gibt es auch Genossenschaften die Niemanden betrogen haben. Hier geht es aber um die verschönernde Umschreibung "historisch gewachsen", die ganz klar nicht angebracht ist. Angebracht wäre hier z.B. "Sozalistisch gezeugte Strukturen" . Denn das Wort historisch steht allein den Bäuerlichen Familienbetrieben zu!

Das hat mit Neid nichts zu tun, das ist eben Geschichte
Frank schrieb am 08.03.2018 13:01 Uhrzustimmen(28) widersprechen(14)
Es gibt genug Genossenschaften die Niemanden betrogen haben. Solche
Kommentare kann ich leiden, wie die von Edeltraut. Wir haben das gleiche
Recht wie alle anderen Betriebsformen auch. Warum soll unsere Arbeit schlechter sein und weniger wert. Aber Neid und Missgunst gibt es leider
stark verbreitet unter Berufskollegen. Man sollte als Bauern zusammenhalten.
Ich wünsche Dir trotzdem alles Gute und ein schönes Leben noch.
Gerhard schrieb am 07.03.2018 09:56 Uhrzustimmen(20) widersprechen(10)
Sie haben nur das Bauernlegen als historische Leistung vergessen.
Edeltraut schrieb am 06.03.2018 20:02 Uhrzustimmen(31) widersprechen(33)
Was ist das für ein Unsinn: "historsch gewachsenen Strukturen" in den neuen Bundesländern?
Hier wird verherlichend über die Errungenschaften der sozialistischen Diktatur gesprochen! Eine Frechheit! Historisch gab es wundervolle alte und teils große Familienbetriebe, die schwere Zeiten hinter sich hatten. Dann gab es Enteignungen und Pflichtbeitritte in die LPG´n, die natürlich dann über riesige Flächen verfügten.
An den heutigen großen Agrarstruktuen in den neuen Bundesländern hängen teils raurige Familiengeschichten, Betrug, absichtliche Verdummung der Genossenschaftsmitglieder und alten Seilschaften.
So etwas kann nicht länger noch belohnt werden, das ist ein "HISTORISCHER" SKANDAL!!!
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