«Die Land- und
Ernährungswirtschaft ist systemrelevant», sagte
Backhaus laut einer Mitteilung am Freitag auf dem Bauerntag der Landwirtschaftsausstellung Mela in Mühlengeez bei Güstrow. «Deswegen brauchen wir die Energiepreisbremse, sonst ist dieser Zweig nicht mehr wettbewerbsfähig.» Verdienten Landwirte mit ihrer Produktion kein Geld mehr, seien sie pleite und müssten verkaufen.
Landesbauernpräsident Detlef Kurreck forderte auf dem Bauerntag, der unter dem Motto «Ernährungssicherung - zu welchem Preis?» stand, ein Ende der Diskussionen um «Teller, Trog oder Tank». Diese Diskussionen seien scheinheilig.
Um Qualitätslebensmittel aus der Region zu sichern, brauche es auch eine Tierhaltung, Düngung nach guter fachlicher Praxis und einen verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die Landwirtschaft gerät immer wieder in die Kritik, weil etwa Nitratbelastungen des Grundwassers auf sie zurückgeführt werden.
Backhaus zeigte Verständnis für die
Bauern ebenso wie für die Anliegen des Umweltschutzes. «Artenschutz,
Klimaschutz und sauberes Wasser sind nach wie vor elementare Voraussetzungen für alles Leben auf der Erde.
Nahrungsmittel gehören für mich aber ebenso dazu», sagte Backhaus laut Mitteilung. Bis zum Jahr 2050 würden rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben, die Zugang zu hochwertigen und nahrhaften
Lebensmitteln brauchten.
Kurreck wies auf Preisexplosionen für Roh- und Betriebsstoffe hin, die sich in Form von hohen Lebensmittelpreisen auch beim Endverbraucher bemerkbar machten. Backhaus verwies auf Maßnahmen der Politik. So stünden die EU-Förderprogramme für
MV in den Jahren 2023 bis 2027 jetzt fest.
In den vergangenen Monaten seien die Hinweise aus Brüssel umgesetzt worden, um für die Bauern endlich Planungs- und
Rechtssicherheit herzustellen. «Das haben wir geschafft: Im November können wir wie erhofft mit der Antragsstellung beginnen», informierte der Minister. So könnten die Fördermittel pünktlich mit Beginn des neuen Jahres ausgezahlt werden.
Außerdem gab Backhaus bekannt, dass Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern künftig auf dem Acker kostenlosen Zugang zur zentimetergenauen Satellitennavigation haben sollen. Diese ermögliche eine automatische
Spurführung der Maschinen, zum Beispiel beim Fräsen von Dämmen oder Legen von Kartoffeln.
«Auf diese Weise kann auf ein bis zwei Zentimeter genau gearbeitet werden. Das Verfahren ist ein wichtiger Beitrag zur Effizienzsteigerung und zum
Umweltschutz, denn Präzision ist alles», sagte Backhaus.