«Wir brauchen jetzt dringend ein staatliches Tierwohllabel», sagte
Backhaus bei der Agarministerkonferenz in Münster, die am Freitag zu Ende ging. Die Bundesregierung habe sich mit dem Koalitionsvertrag diesen Auftrag gegeben - sie müsse nun rasch handeln.
Bis Mitte der laufenden Legislaturperiode soll der Bund eine staatliche Kennzeichnung anhand verbindlicher Kriterien für Fleisch aus besserer
Tierhaltung für Schweine und Geflügel vorbereiten.
Tierhalter müssten bei den Investitionen für eine tiergerechte Haltung unterstützt werden.
Backhaus äußerte sich enttäuscht, dass es nicht gelungen ist, eine Einigung bei den Übergangsfristen für bessere
Haltungsbedingungen von
Sauen in Kastenständen herbeizuführen. Die betroffenen
Betriebe brauchten Planungssicherheit, diese sei existenziell. «Ich denke, 15 Jahre sollten den meisten Betrieben ausreichen», sagte der Minister. In Ausnahmefällen könne er sich auch eine längere Übergangsfrist vorstellen.
Für einen besseren Insektenschutz einigten sich die
Agrarminister laut Backhaus darauf, mit der vom Bund angekündigten Ackerbaustrategie den Einsatz glyphosathaltiger
Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Auch Pflanzenschutzmittel, die die Neonikotinoide
Clothianidin,
Imidacloprid und Thiamethoxam enthalten, sollten für die Freiland-Anwendung nicht mehr zugelassen werden.
Beim Thema
Milchmarkt warnte der Minister vor der nächsten Krise, wenn sich Landwirte und
Molkereien nicht endlich auf Verträge einigen, in denen Liefermengen und Preise geregelt sind. «Sollte sich die Situation zwischen Erzeugern und Molkereien auch in den nächsten Monaten nicht erkennbar verbessern, dann sind wir gezwungen, regulativ einzugreifen», drohte Backhaus.